Geballte Information und historische Fotos zur Burgruine Weißenstein

Friedenfels
30.10.2020 - 12:44 Uhr

Für die Besucher der Burgruine Weißenstein ist der Info-Pavillon seit vielen Jahren eine wichtige Anlaufstelle. Nun wurde er mit neuen Informationstafeln bestückt. Dafür gibt es viel Lob.

Mit neuen Informationstafeln wurde der Info-Pavillon an der Burgruine Weißenstein ausgestattet. Bei einer kleinen Feierstunde würdigten (von links) Eberhard Freiherr von Gemmingen-Hornberg, die Waldershofer Bürgermeisterin Margit Bayer und Peter Wildgans die Gestaltung und Umsetzung durch die Gesellschaft Steinwaldia Pullenreuth. Vorsitzender Norbert Reger (rechts) freute sich über das Lob.

Bereits seit seiner Fertigstellung im Jahr 1999 vermittelt der einladend gestaltete Anlaufpunkt mit gutem Blick auf die Burgruine viel Wissenswertes zu der bedeutenden und großen Burganlage im Steinwald. Norbert Reger, Vorsitzender der Gesellschaft Steinwaldia Pullenreuth, kann sich noch gut an den Bau durch den von ihm geführten Verein erinnern. „Bereits damals war es eine der Kernforderungen des Landesamtes für Denkmalpflege, die Arbeiten rund um die Burganlage ausführlich zu dokumentieren und der Öffentlichkeit darzustellen."

Deshalb entstand der Plan, einen Info-Pavillon zu bauen, der durch seine Gestaltung verschiedene Forderungen erfüllen musste. "Unter seinem Dach wünschten wir uns große Informationstafeln mit interessanten Inhalten zur Burgruine Weißenstein. Auch eine Unterstellmöglichkeit für Wanderer bei Regenfällen sowie Sitzmöglichkeiten für Ruhepausen sollte er beherbergen. Der Pavillon selbst sollte dauerhaft sein und sich gut in die Landschaft einpassen.“

Norbert Reger fährt fort: „Der bereits bei den ersten Bauabschnitten zur Sanierung der Burg festgelegte Platz erfüllte die Forderung nach einem unauffälligen Standort und bot zudem einen guten Blick auf die Schauseite der Burgruine. Ein 1998 vom Architekturbüro Josef Hörl aus Lochau gefertigter Planentwurf erfüllte diese Vorstellungen. Ein achteckiger Pavillon mit innen angebrachten großen Schautafeln sowie vier Bänken und das ganze unter einem Zeltdach.“

Lärche und Kupfer

Als Material wurde haltbares Lärchenholz gewählt und als Eindeckung Kupferblech, das sehr schnell nachdunkelt und sich somit gut in die Landschaft einpasst. Aus diesem Entwurf entstanden schließlich der Ausführungsplan und eine Holzliste. Schon im Januar 1999 wurde das Vorhaben über den Naturpark Steinwald zur Weiterleitung an die Regierung eingereicht, um die üblichen Kostenzuschüsse aus Naturparkmitteln zu beantragen. Zur gleichen Zeit wurden im Steinwald 13 Kubikmeter Lärchenholz eingeschlagen, in das Sägewerk Friedenfels transportiert und dort nach Maßgabe der Holzliste aufgesägt, so Norbert Reger.

„Im Juni 1999 wurden der Bauplatz planiert, eine Frostschutzschicht eingebaut und verdichtet sowie eine Bodenplatte betoniert. Anschließend wurden die Holzkonstruktion aufgerichtet, das Dach eingeschalt und mit Dachpappe verschlagen. Es wurden auch die geplanten vier Ruhebänke zwischen den Säulen eingebaut.“ Auch wurden die von der Gesellschaft Steinwaldia Pullenreuth entworfenen Info-Tafeln zur Fertigung in Auftrag gegeben. Bereits am 14. Oktober konnte der Info-Pavillon der Öffentlichkeit übergeben werden. Das gelungene Bauwerk sei allgemein gelobt worden. "Der Dank der Bevölkerung galt den freiwilligen Helfern der Gesellschaft Steinwaldia Pullenreuth“, so Norbert Reger.

40.000 Mark

Mit Planung, Organisation und Ausführung der Arbeiten hatten die freiwilligen Helfer rund 450 Arbeitsstunden aufgewendet. Dazu kamen elf Facharbeiterstunden. Mit den Kosten für die vergebenen Arbeiten und für das benötigte Material errechnete sich eine Summe von rund 40.000 Mark. Mit großem Interesse bestaunten seither die Wanderer – und das nicht nur bei Regen – die zahlreichen Erklärungen und Hinweise auf den Infotafeln zu den Baumaßnahmen an der Burganlage Weißenstein, informiert Norbert Reger.

„Nach der Fertigstellung des Pavillons kamen noch drei weitere Bauabschnitte an der Burg dazu und die Bilder und Texte waren dadurch teilweise überholt und zeigten sich in letzter Zeit auch leicht vergilbt. Zudem tauchten in den letzten Jahren zahlreiche neue historische Fotos auf. Und die Texte für unsere tschechischen Besucher mussten ebenfalls angepasst werden. Darum haben wir uns entschlossen, die Tafeln neu fertigen zu lassen“, informiert der Steinwaldia-Vorsitzende.

Ich habe hier oben schon öfters ein Stoßgebet zum Himmel geschickt.

Bürgermeisterin Margit Bayer

Dass die Neuanfertigungen der Gesellschaft Steinwaldia Pullenreuth eindrucksvoll gelungen sind, bestätigten nun bei einer kleinen Feier Eberhard Freiherr von Gemmingen-Hornberg und die Waldershofer Bürgermeisterin Margit Bayer. Besonders die Erklärungen zur Freilegung und Sanierung der Ruine, die historischen Darstellungen, Informationen über die Turmsanierung sowie die Infotafel „Im Dienst der Archäologie“ stachen den Gästen ins Auge. Stolz war Norbert Reger aber auch auf eine kleine Namenstafel, auf der alle freiwilligen Helfer, die bei den einzelnen Bauabschnitten an der Burg mitgewirkt hatten, "verewigt" sind. Mittlerweile sei die Liste auf über 90 Personen angewachsen.

Nach einem Rundgang sagte Eberhard Freiherr von Gemmingen-Hornberg: „Sie und Ihr Verein haben dies wunderbar gemacht. Mit den Hinweisen und Erläuterungen ist man nun auf dem neuesten Stand. Der Wert unserer schönen Landschaft vor der Haustür wird derzeit erkannt. Dass dies aber auch nach der Pandemie so bleibt, daran müssen wir weiter arbeiten.“

Auch die Bürgermeisterin der Stadt Waldershof, Margit Bayer, sagte den Mitgliedern der Gesellschaft Steinwaldia Pullenreuth Dank. „Die Burgruine ist eine Attraktion im Steinwald. Und durch die neuen Infotafeln erfahren die Besucher viel Wissenswertes.“ Zudem bezeichnete sie den Ort als wunderbaren Kraftort. „Ich habe hier oben schon öfters ein Stoßgebet zum Himmel geschickt. Und es ist immer erhört worden.“

Friedenfels30.10.2018
Herbstlich bunt präsentiert sich aktuell die Umgebung der Burgruine Weißenstein.
Umfangreich beschrieben und bebildert ist die Turmsanierung auf einer Infotafel.
Besonders viel Arbeit machte die Freilegung der vorhandenen Mauern der einst mächtigen Burganlage. Auf einer Infotafel wird dies umfassend erläutert.
Über 90 freiwillige Helfer sind mittlerweile im Zuge der Sanierungsarbeiten an der Burgruine Weißenstein registriert.
 
 

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