Friedenfels
15.03.2021 - 11:39 Uhr

Nach einem Jahr Pause: Storch landet in Friedenfels

Bei Schneetreiben und nasskaltem Wetter ist am Sonntag ein Storch auf dem Friedenfelser Brauereischlot gelandet. Die Storchenfreunde in Friedenfels freut das riesig.

Große Freude bei den Storchenfreunden in Friedenfels: Am Sonntag landete ein Storch auf dem Horst des Brauereikamins. Bild: Hans Lenk/exb
Große Freude bei den Storchenfreunden in Friedenfels: Am Sonntag landete ein Storch auf dem Horst des Brauereikamins.

Hans Lenk hat ihn am Sonntag um 14.35 Uhr von seiner Küche aus entdeckt. „Ich wollte mir gerade einen Kaffee machen und schaute aus dem Fenster, als ein Storch das 2016 errichtete Nest in 30 Meter Höhe umkreiste“, berichtet der Storchenfreund des Vereins Kulturlandschaft südlicher Steinwald. Zusammen mit einigen Mitgliedern des Vereins gehört er der eigens errichteten Untergruppierung Storchenfreunde an. Seit Jahren bemühen sie sich zusammen um eine Wiederansiedlung des Storchs in Friedenfels. Neben Hans Lenk sind Hildegard Harms, Bernhard Kellner, Robert Mertl, Matthias Schlicht, Siegfried Steinkohl und Vereinsvorsitzender Josef Schmidt dabei.

Die Storchenfreunde dokumentieren die Aufenthaltsorte der Störche mit Fotos, schreiben Tag und Uhrzeit auf und melden den Besuch von weiteren Störchen im Erholungsort an Robert Mertl, der für die Friedenfelser Weißstorch-Chronologie unzählige Stunden opfert. Nachdem sich im vergangenen Jahr kein Storch in der Gemeinde blicken ließ, ist die Hoffnung auf Storchennachwuchs am Sonntag wieder sprungartig gestiegen.

Bereits 2018 und 2019 konnten die Mitglieder des Vereins das Leben der Störche umfassend verfolgen und begleiten. Bis zu sechs Störche bevölkerten die Wiesen rund um Friedenfels und statteten täglich den beiden Horsten auf dem Brauereischlot und beim Frauenreuther Weiher Besuche ab. Zu einem Bruterfolg kam es jedoch bedauernswerter Weise nicht. Die frühe Ankunft heuer - im Jahr 2018 traf der erste Storch am 17. April, im Jahr 2019 am 20. März in Friedenfels ein - freut die Storchenfreunde sehr. „Jetzt hat er mehr Zeit für die Brautwerbung“, scherzten Mitglieder.

„Wenn der Lebensraum passt, was Fachleute für Friedenfels bescheinigen, sollte der lange ersehnten Ansiedelung eines Weißstorchpaares nichts mehr entgegenstehen.“

Robert Mertl

Vermutet wird von den Storchenfreunden, dass es sich um einen der drei Jungstörche handelt, die 2017 beim Frauenreuther Weiher in die Freiheit entlassen wurden. „Erfahrungsgemäß kommen ausgewilderte Störche wieder in die Region zurück“, wissen die Mitglieder um Hans Lenk. Dem Rat von Storchenexperten folgend hat der Verein Kulturlandschaft südlicher Steinwald nach vielen Bemühungen im April 2018 die Horstunterlage auf dem Kamin der Schlossbrauerei Friedenfels zusätzlich mit Zweigen und Grassoden ergänzt. „Außerdem wurde das Dach der Brauerei um den Kamin herum mit weißer Farbe bepinselt. Ein so präparierter Horst täuscht Gebrauchsspuren vor. Das hat den Experten zufolge eine magische Anziehungskraft auf geschlechtsreife und brutwillige Jungstörche“, informiert Robert Mertl im Gespräch mit Oberpfalz-Medien. Er betont weiter: „Wenn dann der Lebensraum noch passt, was die Fachleute für Friedenfels bescheinigen, sollte der lange ersehnten Ansiedelung eines Weißstorchpaares eigentlich nichts mehr entgegenstehen.“ Auf diese Aussage stützen sich die Friedenfelser Storchenfreunde in diesem Jahr erneut und hoffen, dass es nun endlich mit dem Storchennachwuchs klappt.

Tirschenreuth26.02.2021
 
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