Mit einem gemeinsamen Gottesdienst für die vier Steinwald-Gemeinden Windischeschenbach, Erbendorf, Krummennaab und Thumsenreuth mit Friedenfels gedachten evangelische Christen Martin Luthers Thesenanschlag vor 500 und einem Jahr.
Pfarrerin Nadine Schneider konnte der Pressemitteilung zufolge krankheitsbedingt ihren Part beim Reformationsgottesdienst in der Ägidienkirche zu Thumsenreuth nicht selbst wahrnehmen. Gemeinsam mit Pfarrer Christoph Zeh aus Erbendorf hatte sie diesen Gottesdienst vorbereitet.
Christine Zahn sprang für sie ein und verlas ihren Text. "Salz der Erde" und "Licht der Welt" - Worte aus dem Matthäus-Evangelium - standen im Zentrum der Predigt. Im Grimmschen Märchen "Die Salzprinzessin" wird der Wert der kleinen weißen Körnchen deutlich. Kein Wunder, "dass Jesus diese Worte wählt, um den Menschen eindrücklich zu sagen, wie wichtig sie sind für Gottes Werk und Handeln hier auf Erden". Und weiter führte die Pfarrerin aus: "Es ist Gottes Einladung an mich, zu erkennen, dass ich zwar unscheinbar klein bin. Aber in meiner Welt - dorthin wo Gott mich gestellt hat - habe ich eine Wirkung."
Der Mut, Gottes Werk zum Strahlen zu bringen erwachse aus der Erkenntnis, dass "... ich ein Teil in einer Gemeinschaft bin. Wir sind das Salz der Erde". Und so wie Martin Luther zuweilen verzweifelt suchte nach dem barmherzigen und gnädigen Gott, nach Frieden und Liebe und schließlich auch fand, habe er diesen Fund allen Menschen geschenkt. "Gott schenkt uns seine Liebe und wir antworten auf sie mit unserem Glauben, aus dem heraus wir handeln und so Gottes Wirken in die Welt tragen." Pfarrer Christoph Zeh ging weiter der Frage nach, ob Luther nicht eigentlich gegen eine Überbewertung der guten Werke war.
Nicht nur durch Reden
Doch was heißt es, wenn in der Bergpredigt davon die Rede ist, dass wir unser Licht leuchten lassen sollen, damit unsere guten Werke gesehen werden können? "Wir können uns das Heil nicht verdienen, sondern müssen es uns schenken lassen. Der Mensch wird vor Gott gerecht - allein durch Gnade und diese Gnade können wir ergreifen - allein im Glauben" so Pfarrer Zeh. Christen müssten sich mit Mut ihrem Glauben stellen, dort wo es schwierig wird. "Nicht durch Reden, sondern mit unserem Tun."
So wie ein kleines Licht - in einem anderen Märchen - einen ganzen Thronsaal erleuchten kann, so kann auch "mein kleines Licht große Wirkung haben, dort wo Gott mich hingestellt hat."
Bei wärmender Glut aus den Feuerkörben auf dem Kirchplatz und heißem Glühwein hatten die Gottesdienstbesucher reichlich Gelegenheit sich auszutauschen und gemeinsam diesen Abend ausklingen zu lassen.
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