Nach dem Gründungsfest (60 Jahre) im Oktober 2019 wollte es die Siedlergemeinschaft Friedenfels im Vereins- und Gartenjahr 2020 etwas ruhiger angehen lassen. „Dass es aber so ruhig wurde, hatte keines unserer 165 Mitglieder geahnt“, sagt der langjährige Vorsitzende Otmar Zeitler im Gespräch mit Oberpfalz-Medien. „Im Februar 2020 konnte man gerade noch die Jahreshauptversammlung abhalten.“ Hier waren die Mitglieder vor allem an den Informationen über die künftigen neuen digitalen Stromzähler interessiert, so Otmar Zeitler weiter.
Überhaupt waren die Infoveranstaltungen der Siedlergemeinschaft in den zurückliegenden Jahren häufig ein Besuchermagnet. Zu den unterschiedlichsten Themen rund um Eigenheim und Garten hatte das Vorstandsteam stets kompetente Redner und Referenten eingeladen. Auch kleine Ausstellungen, wie zum Beispiel zum Wassersparen durch Sammeln von Regenwasser in Zisternen, gab es schon. Mehr als ein Versuch war die 2017 eingeführte Tausch-Börse, die sich an Gartenfreunde und Pflanzenliebhaber wendet. Nach dem wachsenden Interesse bei den zurückliegenden Börsen möchte die Siedlervereinigung heuer eigentlich zwei Pflanzentauschbörsen, eine im Frühjahr und eine im Herbst, organisieren. „Das Ergattern von so manch einer Rarität hatte sich herumgesprochen. Und die Gartenfreunde und Pflanzenliebhaber freuten dabei das Fachsimpeln sowie die vielen Informationen anderer Besucher zu Pflanzen und Gewächsen im Garten“, heißt es aus dem Vorstand der Siedlergemeinschaft Friedenfels.
Einsparungen erzielt
Viel Lob bekam der Verein auch für die durchgeführten Sammelbestellungen von Gerätschaften und Heizöl oder wie zum Schluss bei der gemeinsamen Anschaffung von Feuermeldern für die Wohnungen der Mitglieder. „Sie brachten immer Einsparungen für unsere Leute", weiß Otmar Zeitler. Besonders älteren und geselligen Mitgliedern fehlte im vergangenen Jahr der ausgefallene Hutza-Abend. „Es wäre bereits unser 28. Hutza-Abend gewesen. Und stets waren dabei Freude und Heiterkeit Trumpf“, berichtet Otmar Zeitler.
Zu weiteren gesellschaftlichen Ereignissen der Siedlervereinigung, die im letzten Jahr nicht durchgeführt werden konnten, zählt der Vorsitzende den Emmausgang sowie die beiden Vereinsausflüge im Sommer und Winter. „Vor allem die alljährliche Winterfahrt mit Besuch eines Weihnachtsmarktes war beliebt und brachte vorweihnachtliche Stimmung. Aber auch unsere Radsternfahrten mit einem Abstecher zu den Gartenfesten unserer benachbarten Siedlervereine brachten Abwechslung, Schwung und Freude in das Vereinsleben“, fasst Otmar Zeitler zusammen.
Schmerzlich sei der derzeit fehlende persönliche Kontakt zu den Mitgliedern. Die Besuche und die Gratulation bei Jubilaren zu runden Geburtstagen gehören eigentlich zum Leben in der Siedlergemeinschaft. „Schriftlich und mit Aushändigung eines Gutscheines wird dies derzeit durchgeführt“, informiert Otmar Zeitler und verweist darauf, dass auch Beerdigungen von Mitgliedern meistens nicht besucht werden können. „Unserer Verstorbenen gedenken wir deshalb mit einem Kranzamt und zwei weiteren Messen in der Friedenfelser Pfarrkirche.“
Wie es nach der Corona-Pandemie mit der Mitgliederentwicklung im Verein weitergeht, bleibe abzuwarten. Der derzeitige Bauboom und das Interesse an Grundstücken in Friedenfels durch junge Familien könnten jedoch einen positiven Ausschlag nach oben bringen, meinen Vereinsverantwortliche. Denn genau wie vor 60 Jahren, als die Siedlung an der „Roten Lohe“ und einige Jahre später die „Schusterberg-Siedlung“ entstanden sind, könnte die Siedlervereinigung eventuell wieder punkten.
Moderne Geräte
Bauwillige bekamen damals Unterstützung, Hilfe und zahlreiche Gerätschaften vom Verein gestellt. Freilich haben sich die Ausleihwünsche geändert, wie Siedler-Gerätewart Günter Schürlein berichtet. Das umfangreiche Tapezierwerkzeug von damals oder die nötigen Gerätschaften für die Verarbeitung von Nahrungsmitteln, wie Obstpressen und Krauthobel, seien zwar heute noch auf den Geräteausleihlisten der Siedlervereinigung vermerkt. „Die Nachfrage ist hier aber gering. Vielmehr stehen die heutigen modernen Gartenhelfer, wie Mulcher, Heckenscheren und Häcksler, im Mittelpunkt der Ausleihwünsche“, klärt Günter Schürlein auf. In Schuss hält er jedoch alle Gerätschaften. „Wenn sie gebraucht werden, müssen sie funktionieren“, betont der rührige Gerätewart. Er sowie das Vorstandsteam sind dabei offen, was den Ankauf von weiteren Gartengeräten und Werkzeugen betrifft. „Den Wünschen unserer Mitglieder sind wir fast immer nachgekommen“, stellen die Verantwortlichen der Siedlervereinigung heraus.
Im nächsten Jahr stehen bei den Siedlern Neuwahlen an. Vorsitzender Otmar Zeitler, der dann 40 Jahre an der Spitze des Vereins stand, hat bereits angekündigt, für den Chefposten nicht mehr antreten zu wollen. Zuerst jedoch hofft er, wie er im Gespräch mit Oberpfalz-Medien betont, dass die Corona-Pandemie bald endet und das Vereinsleben sich allmählich wieder normalisiert. „Unsere Kameradschaft und die Geselligkeit können wir dann wieder pflegen.“
Kommentare
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.