Friedenfels
01.12.2020 - 11:34 Uhr

„Treu Kolping“ seit Jahrzehnten in Friedenfels

Traditionell, aber anders als sonst: So feierte die Kolpingsfamilie die Besinnung auf ihren Verbandsgründer. Erstmals gab es dabei Mitgliederehrungen während eines Gottesdienstes.

Die Kolpingsfamilie Friedenfels ehrte erstmals treue Mitglieder im Rahmen einer Eucharistiefeier. Pfarrer Joseph (hinten links) und die Kolpingsvorsitzenden Reiner Gärtner (hinten rechts) und Helmut Schaumberger (vorne links) dankten (vorne von rechts) Johannes Mühlbauer, Thomas Schultes und Ludwig Schultes für ihre Treue zur Kolpingsfamilie. Mit im Bild Oberministrantin Anna Wildenauer (hinten, Zweite von links). Bild: bsc
Die Kolpingsfamilie Friedenfels ehrte erstmals treue Mitglieder im Rahmen einer Eucharistiefeier. Pfarrer Joseph (hinten links) und die Kolpingsvorsitzenden Reiner Gärtner (hinten rechts) und Helmut Schaumberger (vorne links) dankten (vorne von rechts) Johannes Mühlbauer, Thomas Schultes und Ludwig Schultes für ihre Treue zur Kolpingsfamilie. Mit im Bild Oberministrantin Anna Wildenauer (hinten, Zweite von links).

Das Gedenken an Adolph Kolping anlässlich seines Todestags am 4. Dezember ist alljährlich ein Höhepunkt im verbandlichen Leben der Kolpingsfamilie. Vorsitzender Reiner Gärtner und sein Team waren in diesem Jahr gezwungen, nach einer Alternative zu suchen. Corona ließ keine besinnliche Adventsfeier mit Erinnerungen an den Verbandsgründer sowie Ehrungen langjähriger Mitglieder zu.

Zusammen mit Präses Pfarrer Joseph gestalteten die Verantwortlichen deshalb einen viel beachteten Gottesdienst in der Pfarrkirche Maria Immaculata. Das Motto der Sonntagsmesse lautete „Schenkt der Welt ein menschliches Gesicht“. Dieser Leitspruch kommt aus dem Musical „Kolpings Traum“, wusste Pfarrer Joseph bei der Begrüßung am Altar, der mit einer großen Kolpingsbüste und der Kolpingsfahne geschmückt war.

„Das Bühnenwerk wurde inspiriert vom Wirken Adolph Kolpings und von den prekären Umständen, in denen damals die Menschen leben mussten", sagte der Geistliche. "Die Sehnsucht der Menschen nach Freiheit und Gerechtigkeit, nach Hoffnung und Zuversicht, nach Sorglosigkeit und Perspektive war groß." Kolping habe durch sein Wirken als "Handwerker Gottes" der Sehnsucht der Menschen ein Zuhause gegeben: „In ihm brannte das Licht Jesu Christi. Kolping gab dieses Licht auf vielfältige Art und Weise weiter und schenkte so der Welt wieder ein menschliches Gesicht."

Die Sehnsucht der Menschen heute sei nicht viel anders als damals. "Auch wir leben in ungewissen Zeiten und sehnen uns nach Freiheit und Gerechtigkeit, nach Hoffnung und Zuversicht, nach Sorglosigkeit und Perspektive." Doch der Blick in die Zukunft scheine momentan nichts Gutes zu verheißen. "Wie sollen wir der Welt ein menschliches Gesicht schenken, wenn wir es mit Coronamasken verhüllen müssen?“, fragte Pfarrer Joseph. „Das einzige, was wir momentan wahrnehmen, wenn wir in die Gesichter unserer Mitmenschen blicken, sind Sorgenfalten." Vor allem das, was das Leben lebenswert mache, dürfe nicht sein: die Begegnung mit anderen und das Erleben von Gemeinschaft. Distanz und Masken müssten momentan sein – bei aller verständlicher Kritik, die man zu diesem Thema haben könne.

Sämtliche soziale Kontakte zu meiden, sei keine Alternative, sagte der Prediger: "Wir brauchen Gemeinschaft, Geselligkeit, Begegnung. Wir brauchen schlicht und einfach ein menschliches Gesicht. Gott weiß das. Deswegen sucht er die Begegnung mit uns Menschen. Er geht mit uns auf Augenhöhe." Genau das sei das Geheimnis der Heiligen Nacht: "Gott schenkt der Welt ein menschliches Gesicht. Es blickt uns an und sagt: Du bist einzigartig und wertvoll, so wie du bist."

Adolph Kolping habe das verstanden und sei vom Schuster zum Handwerker Gottes geworden. "Mit seinem Reden, Wirken und Handeln hat er Gott wieder ins Spiel gebracht. Er hat seinen Mitmenschen zu verstehen gegeben, dass sie nicht im Stich gelassen werden, dass ihre zum Himmel schreiende Not gehört wird. Kolping hat seiner Welt wieder ein menschliches Gesicht geschenkt“, betonte der Priester.

Eingebunden in die Messfeier waren beim Gedenktag mit der Lesung sowie den Fürbitten die beiden Kolpings-Vorsitzenden. Reiner Gärtner führte schließlich die Ehrungen für treue Mitglieder durch. Er dankte Pfarrer Joseph für die Möglichkeit, den Besinnungstag in dieser Form zu feiern. Wegen der Abstandsregeln forderte er die Vereinsjubilare auf, zum Seitenaltar zu kommen und die dort bereitgelegten Urkunden, Ehrennadeln und Gutscheine in Empfang zu nehmen.

Der Beifall der Gottesdienstbesucher galt dabei Johannes Mühlbauer für 25 Jahre Mitgliedschaft, Thomas Schultes für 40 und Ludwig Schultes für 70 Jahre Treue zu Kolping. Für die Geehrten hatte Reiner Gärtner jeweils eine kleine Laudatio vorbereitet, in der er die vielfältigsten Aktivitäten der Jubilare besonders würdigte.

Friedenfels15.11.2019
 
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