"Einige haben gebetet, die anderen haben den Wetter-Apps vertraut", meinten schmunzelnd Gemeinderat und Vermieter Erwin Bächer sowie Bürgermeister Gottfried Härtl bei der Eröffnung des dritten Zoiglfestes. "Um 10 Uhr am Vormittag wussten wir noch nicht, wo wir unser Fest abhalten sollten. Neben dem Rondell zwischen der Brauerei und dem Dorfladen stand uns als Ausweichplatz bei Regen das Jugendheim mit seiner überdachten Freifläche als Festplatz zur Verfügung", fügte Vermieter Hans Lenk an. Er freute sich mit Tourist-Info-Leiterin Melanie Höfer und den anderen Gastgebern, dass die richtige Wahl getroffen wurde.
Wer Zündapp fährt...
Wegen der kühlen Witterung und Regenschauern am Samstagvormittag hatte sich bei den Aufbauarbeiten ein Teil der Quartiergeber für das Jugendheim als Veranstaltungsort am Abend stark gemacht. Die Abstimmung brachte aber eine Mehrheit für das beliebte Rondell am Schlossberg. Und wie erbetet oder bestellt lachte dann auch eine Stunde vor Festbeginn die Sonne vom Himmel. Alle Ängste waren verflogen, denn neben der einzigartigen Kulisse unter den großen Bäumen hätte bei einer Umsiedelung ins Jugendheim auch die Ausstellung der Moped-Raritäten von Markus Kellner enorm gelitten.
Der Hobbysammler von Zweirädern der Marke Zündapp und DKW präsentierte zum ersten Mal einen Teil seines kleinen Museums der Öffentlichkeit. Viele Besucher versammelten sich deshalb neben dem Festplatz unter den Pavillons und bestaunten die fahrbaren Untersätze, meistens Mopeds der Marke Zündapp mit 50 Kubikzentimetern Hubraum. An denen bastelt der findige Tüftler aus Friedenfels seit seinem 15. Lebensjahr. "An ihnen kann man nämlich besonders gut schrauben", betonte Kellner und verwies auf die handwerklich solide Arbeit bei der Herstellung. Bereits vor 50 Jahren habe es im Volksmund geheißen: "Wer Zündapp fährt, bleibt unversehrt" oder "Zündapp ist zuverlässig". Damit kam die Einschätzung zum Ausdruck, dass die Mopeds und Motorräder aus Nürnberg und später München der Konkurrenz davonfuhren. Probesitzen wollten nicht nur Kinder und ältere Herren, die früher selbst derartige Zweiräder besessen hatten. Auch heutige Mofa- und Rollerfahrerinnen drehten besonders oft am Gasgriff der mittlerweile wertvollen früheren "Feuerstühle". Bei der dritten Auflage des Zoiglfestes sorgte die Gruppe "Tirschenreither samma" humorvoll und temperamentvoll für den passenden musikalischen Rahmen. "Wir sind gern bei euch", meinten sie und erinnerten an die ersten beiden Feste bei schönem Wetter.
Wein passt auch zum Fest
Dass zu einem Zoiglfest auch Wein perfekt passt, bewies der Absatz von edlen Rebensäften. Auf Wunsch der Vermieter von Gästeunterkünften waren in diesem Jahr erstmals auch verschiedene Rot- und Weißweine im Angebot. Besonders Urlaubsgäste aus Weinregionen ließen sich die verschiedenen Rebsorten schmecken. Aber auch die deftigen Brotzeiten kamen beim Publikum an. Die leckeren Schmankerl wie Fischteller oder Kesselfleisch mit Kraut und Brot sowie Brotzeitteller, warmer Leberkäs und "Obazta" wurden oft verlangt. An den Ausschank- und Brotzeittheken kamen die Helfer kurzzeitig ganz schön ins Schwitzen.
Wie schon bei den vergangenen Zoiglfesten vergingen die unterhaltsamen Stunden viel zu schnell, bis sich auch die letzten Gäste auf den Nachhauseweg machen mussten. Noch bei den Aufräumarbeiten um Mitternacht zog Tourist-Info-Leiterin Melanie Höfer ein erstes Fazit: "Es war ein erfolgreiches und gelungenes Fest für unsere Feriengäste, die Vermieter und Besucher aus nah und fern." Ihr besonderer Dank galt den Mitgliedern des Arbeitskreises Tourismus, den freiwilligen Helfern und Vertretern der Freien Wähler, die zum Gelingen beitrugen.
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