Eine Besonderheit in der Region: Das Ritafest in Fuchsmühl

Fuchsmühl
26.05.2023 - 13:08 Uhr

Ein Festprediger, viele Gläubige und eine mit Rosen geschmückte Wallfahrtskirche: Mit dem Ritafest erinnerte die Pfarrei Fuchsmühl jetzt wieder an den Sterbetag der heiligen Rita.

Eine Besonderheit in der Wallfahrtspfarrei Fuchsmühl stellt das traditionelle Ritafest dar. Gefeiert wird es um den Sterbetag der beliebten Volksheiligen im Mai. Dabei erinnert man sich auch an eine Legende. An einem kalten Wintertag soll die Ordensfrau darum gebeten haben, dass man in den Garten gehen und ihr eine Rose ans Krankenbett bringen solle. Trotz der Kälte soll ein Rosenstrauch dann in voller Pracht geblüht haben. Seit jeher steht diese Legende - neben der heiligen Rita selbst - im Mittelpunkt der beiden kirchlichen Festtage in Fuchsmühl.

Vor den Gottesdiensten zum diesjährigen Ritafest - am Samstag und Sonntag - wurden wieder Rosen, Ritaöl und Devotionalien zum Kauf angeboten. Gesegnet wurden die Andachtsgegenstände jeweils nach den Festgottesdiensten.

Festprediger bei der Vorabendmesse am Samstag war Prodekan Pfarrer Sven Grillmeier aus der Pfarreiengemeinschaft Kirchenlaibach-Mockersdorf. Kennengelernt habe man sich bei der jüngsten Dekanatskonferenz, wie Pfarrer Joseph, der Vinzentinergeistliche aus Fuchsmühl, berichtete. Beide zelebrierten am Samstag die erste Festmesse. Musikalisch begleitet wurde der Gottesdienst vom Singkreis "Cantiamo" unter der Leitung von Karin Gerolstein.

Mit der Fahne voraus

"Der Name Rita hat in meinem Familienkreis eine ganz besondere Bedeutung. Meine Oma heißt so", sagte Grillmeier zu Beginn des Festgottesdienstes. Die 92-jährige Großmutter des aus Waldershof stammenden Geistlichen habe sich, wie er nach dem Gottesdienst gegenüber Oberpfalz-Medien verriet, unter die Gläubigen gemischt. Als Jugendlicher sei er "mit der Fahne voraus gerne nach Fuchsmühl gepilgert", erklärte er den Gläubigen.

Nach dem bestandenen Abitur habe er unbedingt nach Fuchsmühl gewollt, um sich in der Wallfahrtskirche zu bedanken. Seine besondere Beziehung zum Gnadenort am Steinwald habe dann auch den Ausschlag für die aktive Teilnahme am diesjährigen Ritafest gegeben.

"Als Gott die Geduld verteilte, bin ich gegangen", zitierte Grillmeier einen Satz, den er im Internet entdeckt habe. Der Geistliche stellte auch hier den Bezug zur heiligen Rita her. In seiner Ansprache unterstrich Grillmeier, dass zu Ritas besonderen Tugenden auch die Geduld gehört habe.

"Ein absolutes Vorbild"

Der Prediger versicherte, dass die heilige Rita allen, die sie um Hilfe bitten, "geduldig zur Seite steht, wenn eine Situation ausweglos zu sein scheint". Pfarrer Grillmeier ergänzte: "Beispielhaft fügte sie sich den klösterlichen Regeln: Armut, Keuschheit und Gehorsam. Darin war sie ein absolutes Vorbild", schickte er hinterher.

In seinen weiteren Worten zeigte sich Sven Grillmeier für die Einladung, in Fuchsmühl predigen zu dürfen, erkenntlich: "Danke an alle, danke für alles." Einen Dank richtete Pfarrer Joseph wiederum an Franziska Heindl, die erneut für den Blumenschmuck in der Wallfahrtskirche gesorgt hatte.

Mit einem Gottesdienst um 8.30 Uhr und einem weiteren Festgottesdienst, den Pfarrer Manfred Strigl aus Johannisthal zelebrierte und der vom Kirchenchor begleitet wurde, setzte sich der Festreigen am Sonntag fort. Mit einer ebenfalls vom Kirchenchor umrahmten Andacht mit Krankensegnung endete das traditionelle zweitägige Ritafest in der Wallfahrtspfarrei Fuchsmühl.

Hintergrund:

Die heilige Rita

  • Geboren 1381 in Roccaporena (Italien) als Margherita Lotti.
  • Gestorben am 22. Mai 1447 in Cascia (Italien).
  • Ordenseintritt 1407 im Augustinerkloster Cascia, danach Leben in Entsagung und Buße, Erhalt der Dornenkrone als Stigma.
  • Seligsprechung 1628 durch Papst Urban VIII.
  • Heiligsprechung 1900 durch Papst Leo XIII.
  • Grabstätte in der Basilica di Santa Rita in Cascia, Ritas Leichnam noch immer unverwest.
  • Bedeutung der Rosen: Auf ihrem Krankenbett bat Rita, man solle ihr eine Rose aus dem Garten bringen. Trotz des eisigkaltes Winters soll ein Rosenstrauch draußen auf dem Beet in voller Pracht geblüht haben.
  • Schutzpatronin: Sie gilt als Helferin und Begleiterin in ausweglosen Situationen.
  • Verehrung in Fuchsmühl in einer Kapelle im Inneren der Wallfahrtskirche „Maria Hilf“.
 
 

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