Mit der geplanten Umgestaltung der Leihbücherei (zwischen Rathaus und Mehrzweckhalle) möchte der Markt Fuchsmühl die Einrichtung deutlich aufwerten. Der Förderantrag sei gestellt. "Die Ideen haben konkrete Formen angenommen“, kommentierte Bürgermeister Wolfgang Braun das Ansinnen, den Räumen ein neues Gesicht zu geben. Mit eingebunden ist auch die Landesfachstelle für das öffentliche Bibliothekswesen des Freistaates Bayern.
Die Möbel seien veraltet. „Sie entsprechen nicht mehr den aktuellen Anforderungen", klagte Bürgermeister Braun in der Sitzung des Marktrats. Um die Attraktivität zu erhalten, sei von der zuständigen Sachbearbeiterin der Landesfachstelle eine Neueinrichtung empfohlen worden. "Sie hat auch eine Kostenschätzung beziehungsweise die Ausschreibungsunterlagen für eine staatliche Förderung in Höhe von 9000 Euro ausgearbeitet", unterstrich der Bürgermeister.
Computer statt Karteikarten
Die Gesamtkosten, um die Leihbücherei auf Vordermann zu bringen, bezifferte Braun auf rund 27.800 Euro. Als „notwendig“ bezeichnete er Elektroinstallations- und Malerarbeiten und die empfohlene Umstellung auf Computer. Aktuell arbeite man in der Leihbücherei noch mit Karteikarten, informierte Wolfgang Braun über den aktuellen Stand. „Die Kosten wurden bereits eingeplant“, verwies das Gemeindeoberhaupt auf den laufenden Haushalt.
„Der Wert stimmt aber nicht“, warf SPD-Marktrat Ernst Tippmann ein. „Im Haushalt steht deutlich weniger“, monierte der ehemalige Geschäftsleiter im Rathaus eine seiner Meinung nach deutliche Differenz in Höhe von 8000 Euro. Tippmann rechnete vor und forderte eine Erklärung. Dessen Ergebnis und seine Vorhaltung wollte Braun aber nicht im Raum stehen lassen. „Sie sind ja sowieso der Schlauste“, warf er Tippmann an den Kopf. Worauf dieser antwortete: „Ich stelle es nur fest.“ Wolfgang Braun konterte: „Schön, dass Sie das feststellen!“
Bürgermeister Braun bat um eine kurze Pause, besorgte sich den Aktenordner mit den Zahlen, um sie vorzulesen. "Bitte beachten Sie auch die Förderung", ermahnte Braun den SPD-Fraktionssprecher in aller Deutlichkeit, noch einmal nachzurechnen. Tippmann, immer noch über die Differenz zweifelnd, bat Braun um einen „sachlichen Ton.“ Weiter äußerte er sich aber nicht. „Was geschieht mit den alten, aber noch gut erhaltenen Regalen“, klinkte sich SPD-Marktrat Rainer Bleistein ein. Von einer weiteren Verwendung des bisherigen Inventars bat Braun Abstand zu nehmen. Man strebe keine Teillösung an, untermauerte er das Ansinnen, die Leihbücherei auf den neuesten Stand zu bringen.
Als „überzogen“ kommentierte FW-Marktrat Anton April die Maßnahme. April weiter: „Computer ja, zum Rest aber sage ich nein!“ Auch CSU-Marktrat Harald Bächer äußerte seine Meinung. „Meiner Ansicht nach ist die Investition sinnvoll.“ Die Leihbücherei werde ordentlich genutzt. „Wir sollten dem schon zustimmen“, mahnte Bächer. Ziel sei es doch, die Kinder und Erwachsenen zu motivieren, vom Bücherei-Angebot Gebrauch zu machen.
„Auch euer Thema“
Bürgermeister Wolfgang Braun fasste zusammen: „Ich bin der Meinung, dass die Investition Sinn macht.“ An anderer Stelle erinnerte der Bürgermeister an das Wahlversprechen der SPD beziehungsweise ihrer damaligen Bürgermeisterkandidatin Nicole Fürst, die bei ihrer Wahlbewerbung versprochen hätte, der Bücherei neue Impulse zu geben. „Die Einrichtung war auch euer Thema“, schob Braun nach und zielte damit auf die Äußerungen der im März deutlich unterlegenen Bürgermeisterkandidatin.
„Vielleicht finden wir Sponsoren, die sich an den Kosten beteiligen“, ergänzte der Bürgermeister und bat um Abstimmung. Die SPD-Markträte Ernst Tippmann und Rainer Bleistein sowie Anton und Christopher April von den Freien Wählern verweigerten aber ihre Zustimmung.
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