Nach einem gelungenen Ausflug in den Steinwald und ein paar Zoigl verliert Peter Lehmeier sein Handy. Bei der Suche erfährt er eine Dreistigkeit, die sich jedoch später als Missverständnis herausstellt.
Eigentlich wollte Lehmeier mit seiner Frau nur einen entspannten Ausflug in den Landkreis Tirschenreuth unternehmen. Die Exkursion war auch ein voller Erfolg, allerdings trübte ein selbst verschuldetes Missgeschick zusammen mit einem abgebrochenen Anruf die Stimmung des Neumarkters.
Liegt's am Zoigl?
Aber von Anfang an: "Nach dem Fischerfrühschoppen auf der Kornthaner Karpfenkirchweih will meine Frau mit mir einen Abstecher in den Steinwald unternehmen", erinnert sich Lehmeier. Später entschließen sie sich zu einer Brotzeit in der Wirtschaft "Zum Hackelstein". Bis vor kurzem nahm der Neumarkter an, dass ihm dort sein Smartphone abhanden gekommen sein muss. "Nach dem dritten oder vierten Zoigl lass' ich Depp doch glatt mein nagelneues Handy Galaxy A6 liegen. Oder mir ist es aus der Hosentasche auf den Stuhl oder sonst wohin gerutscht", versucht Lehmeier, seinen Verlust mit ein paar Tagen Abstand zu erklären. Unmittelbar nach der Brotzeit hatte er das Fehlen jedoch noch nicht bemerkt. Dann geht es weiter in die Fuchsmühler Wallfahrtskirche. Und erst, als er und seine Frau kurz nach 17 Uhr dort bei einem Konzert von Brigitte Traeger Marienlieder hören, fällt ihm auf, dass sein Handy fehlt.
"Ich ho fei dei Handy"
Als seine Ehefrau wenig später die Nummer ihres Mannes anruft, meldet sich jemand. "Ich ho fei dei Handy", ertönt durch den Hörer. Dann ist die Leitung tot. "Melden tut er sich seither nicht mehr", klagte Lehmeier noch jüngst gegenüber Oberpfalz-Medien. Die Hoffnung, dass er sein Handy wiederbekommt, gab er aber nie auf. "Vielleicht steckt in dem Täter doch eine Portion Oberpfälzer Treue und Ehrlichkeit", hoffte er. Eventuell sei nur der Zoigl Schuld gewesen. Besonders schmerzte ihn der Handy-Verlust, weil sich darauf Bilder seines kleinen Enkels Xaver befinden.
Verbindung abgebrochen
Doch dann nahm die Geschichte eine glückliche Wendung. Peter Lehmeier bekam einen Anruf von einem Mann aus Fuchsmühl. Dieser stellte sich als derjenige vor, der das Handy in der Wallfahrtskirche gefunden hat. Also muss Lehmeier das Telefon nicht wie bisher angenommen in der Wirtschaft verloren haben, sondern erst kurz bevor er den Verlust überhaupt bemerkt hat. Der Finder berichtete, dass er auf den Anruf, den Lehmeier mit dem Handy seiner Frau tätigte, geantwortet habe. Dann sei jedoch die Verbindung abgebrochen. Der Fuchsmühler habe das Handy weggelegt und erst ein paar Tage später wieder daran gedacht, den Besitzer anzurufen.
Nun haben Verlierer und Finder ein Treffen vereinbart. Den vermeintlichen Dieb will Peter Lehmeier bei einem Besuch in Fuchsmühl zum Essen einladen. "Also, mein Glaube an die Oberpfälzer Ehrlichkeit ist voll und ganz wieder hergestellt."
Seltene Fundsachen
Dabei hatte der Neumarkter durchaus Glück, sein Eigentum wiederzubekommen. Anfragen bei verschiedenen Fundämtern haben ergeben, dass abgegebene Handys nicht gerade zum Tagesgeschäft gehören. Einmal im Monat gibt das Fundamt Waldsassen an, ein Handy zu den Fundsachen dazu zu bekommen. Sogar nur alle zwei Monate wird derweil in Tirschenreuth ein Handy abgegeben, wie das dortige Fundamt mitteilte.
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