Sicher können sich die älteren Fuchsmühler noch gut an die Semmel-Nane (Anna Klarner) erinnern. Zu einem Begriff wurden auch der Schraml-Boder und - um noch ein Beispiel zu nennen - Otto Lang, der Eisverkäufer. Dem Autor des Heimatkalenders für 2022 - „Fuchsmühlner Leit aas jederer Zeit“ - ist es geglückt, diese und viele andere unvergessene Leute von früher wieder in den Blick zu rücken.
Bereits seit 18 Jahren zieren die Schwarz-Weiß-Rückblicke auf 13 Kalenderseiten (inclusive Titelblatt) die Wohnungen vieler Fuchsmühler. In den vergangenen Jahren waren es Feste, Mühlen, Häuser, Vereine und vieles mehr, die die Käufer begeisterten. Der Jahresbegleiter für 2022 trägt den Titel "Fuchsmühlner Leit aas jederer Zeit“. Die Idee dazu hatte Erich Schraml, der die von Gottfried Sperrer begonnene Arbeit seit dessen Tod weiterführt. Sperrer verstarb im September 2019. Er wurde 67 Jahre alt.
Um das Werk für 2022 vorzustellen, war eine Kalenderpräsentation im Foyer des Fuchsmühler Rathauses geplant. Vorbereitet hatte Herausgeber Erich Schraml auch ein Referat mit dem Thema „Herdstättenregister des Gutsbezirks Fuchsmühl aus dem Jahr 1762“. Wegen der Corona-Inzidenzzahlen wurde der geplante Abend kurzfristig abgesagt. Historiker und Kreisarchivpfleger Erich Schraml bedauerte dies sehr. Alternativ - wie schon im Jahr zuvor – fand die Kalendervorstellung in einem nur sehr kleinen Rahmen statt. Das erste von insgesamt 180 gedruckten Exemplaren sicherte sich das Gemeindeoberhaupt. Beim Durchblättern stellte Bürgermeister Wolfgang Braun fest: „Schön ist er geworden.“
Im neuen Heimatkalender begegnet man, neben den bereits erwähnten Fuchsmühler Persönlichkeiten, auch dem markanten Gesicht des Fürst-Michl. Der seinerzeit bekannte Fuchsmühler war einer der vielen Statisten, die vor 47 Jahren bei Filmaufnahmen zum Thema „Fuchsmühler Holzschlacht 1894“ mitwirken durften und von einem Fotoamateur abgelichtet wurden. Auf einer anderen Kalenderseite präsentiert der unvergessliche Hermann Scherbaum seine neue vorne geöffnete BMW Isetta. Zu sehen sind auch der Stock-Xare und der Schraml-Alfred. Beide haben sich das Sporttrikot der SG Fuchsmühl übergestreift. Ferner erinnert das Foto (aufgenommen wurde es 1958 im Ortsteil Bühl) an die damals noch kleine inzwischen bereits verstorbene Stock-Tochter Jutta.
Noch ein bemerkenswertes Blatt, auf das sich die Freunde des Heimatkalenders freuen dürfen: Die Oktober-Seite erzählt von einer interessanten Tätigkeit, die nicht nur in Niederreuth mit Eifer ausgeübt wurde. Die Szene mit Maria Mayerhöfer wirft einen Blick aufs Malzkaffee-Rösten. Freuen darf man sich auch auf zwei andere Gesichter: Bepp Bittner und Hubert Ulrich. Ersterer war ein guter Musikant und der andere, Hubert Ulrich, einer der Motoren der Andreas-Hofer-Schützen. Zu sehen sind die Fuchsmühler Urgesteine und Freunde in ihrer Wehrmachtsuniform. Was die Fuchsmühler ganz besonders freuen wird, ist der Blick auf die ehemalige Brandhütte am Steinwaldrand, in die auf dem Bild soeben vier Freunde einkehren.
Lange rätseln, um wen es sich bei den gezeigten Personen handelt, muss man nicht. Erich Schraml hat die Namen, ihre Spitznamen und kleine Details unter die Bilder drucken lassen. Das Kalendarium ergänzte er mit den Feiertagen und besonderen Anlässen.
Seit Anfang dieser Woche kann der neue Heimatkalender „Fuchsmühlner Leit aas jederer Zeit“ im Rathaus Fuchsmühl, im Dorfladen und in der Bäckerei Zeitler (beide an der Marienstraße) zum Preis von fünf Euro erworben werden.
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