Was bei der Buchpräsentation fehlte, war das Publikum. Wegen der aktuellen Corona-Lage musste die Vorstellung der 29. Ausgabe der Schriftenreihe „Wir am Steinwald“ im kleinen Rahmen stattfinden. Im Gasthof Weißenstein trafen sich der Herausgeber, Norbert Reger von der Gesellschaft Steinwaldia Pullenreuth, das Redaktionsteam und die Autoren, um über das neueste Werk bei einem Gespräch mit Oberpfalz-Medien zu informieren.
Ganz ohne weitere Gäste mussten die Autoren aber nicht auskommen. Da der Termin, bei dem die Autoren aus ihren Beiträgen lasen, auf den Nachmittag verlegt wurde, konnte Landrat Roland Grillmeier zusagen. Gern schaute auch der Fuchsmühler Bürgermeister vorbei. Roland Grillmeier und Wolfgang Braun betonten den hohen Stellenwert der Gesellschaft Steinwaldia als Förderer der Heimat, gerade weil Heimat in diesen schweren Zeiten immer wertvoller werde. „Ich habe den ganzen Sommer meine Freizeit im Steinwald verbracht. Und das hat gut getan“, verriet Grillmeier im Gespräch mit Oberpfalz-Medien.
Beide Politiker fanden es schlimm, was wegen Corona mit der Kultur passiert. „Das Ehrenamt hier für den Erhalt der Heimat und des heimatlichen Kulturguts kann nicht hoch genug gelobt werden“, sagte Grillmeier. Er und Braun wünschten den Machern und der neuen Ausgabe der Schriftenreihe viele Leser und großen Erfolg.
Nach der Begrüßung durch Steinwaldia-Vorsitzenden Norbert Reger lasen die Autoren kurze Passagen aus ihren Beiträgen vor. Neben historischen Berichten über früheres Handwerk und ehemalige Läden, wie die Kolonialwarengeschäfte in Pullenreuth, wofür Norbert Reger Material zusammengetragen hat, finden sich im Buch auch viele Naturerlebnisse aus dem Steinwald. So hat die Geschäftsführerin der Bund-Naturschutz-Kreisgruppe Tirschenreuth, Ursula Schimmel, mit dem Titel „Die gerettete Arche Noah“ dem Naturschutzgebiet Teichelberg etliche Seiten gewidmet.
Sehr interessant sind die Erklärungen zum „Phänologischen Kalender“ von Cornelia Müller. Dieser Kalender kennt zehn statt nur vier Jahreszeiten und orientiert sich an Pflanzenbetrachtungen. Dem Buch liegt ein herausnehmbarer „Phänologischer Kalender“ bei, so dass der Leser sich im Jahr 2022 auch an diesem Kalendarium orientieren kann. Mit dem Gedicht „Mundart ist nicht schwer“ wird des bereits verstorbenen Fuchsmühler Heimatdichters Theo Schaumberger gedacht.
Wer wissen möchte, wie 1910 die „Baderegeln“ lauteten, muss Seite 140 aufschlagen, wo diese am Beispiel von Kemnath vorgestellt werden. Dr. Andreas Peterek hat sich schriftlich mit dem Naturdenkmal „Teufelstein“ beschäftigt. Viele weitere interessante Beiträge machen das 200-seitige Buch zur spannenden Lektüre, passend für die „staade“ Jahreszeit zum Zurückziehen in die Leseecke und Genießen.
Erschienen ist Band 29 der Schriftenreihe „Wir am Steinwald“ im Verlag Eckhard Bodner Pressath und über Buchhandlungen erhältlich. Mitgewirkt haben die Autoren Rudolf Arndt, Adalbert Busl, Harald Fähnrich, Eberhard Freiherr von Gemmingen-Hornberg, Hans Grötsch (verstorben), Joseph Hörl, Heinz Kunert, Cornelia Müller, Dr. Andreas Peterek, Harald Primitz, Norbert Reger, Werner Robl, Theo Schaumberger (verstorben), Ursula Schimmel, Robert Schön, Erich Schraml, Johann Spörrer und Peter Wildgans. Johann Spörrer hat die Lesungen der Autoren mit der Videokamera aufgezeichnet. Die Veranstaltung kann bald auch auf dem Youtube-Kanal der Gesellschaft Steinwaldia angeschaut werden.
„Ich habe den ganzen Sommer meine Freizeit im Steinwald verbracht. Und das hat gut getan.“
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.