Die Aufnahme vom Stopselclub Fuchsmühl, der sich um 1960 zum Vatertagsausflug versammelt hatte, ist das erste von 13 Motiven, die den neuen Fuchsmühler Heimatkalender zieren. Wie schon in den zurückliegenden Jahren erinnert der neue Fuchsmühler Heimatkalender des Heimatkundlichen Arbeitskreises (HKA) an das alte Fuchsmühl. Den Titel „Wöis fröiha woar“ hat sich Gestalter Erich Schraml ausgedacht und zuvor in seinem Archiv gekramt.
"Fröiha" gab es ein Schubkarrenrennen. Irgendwann in den 1930er Jahren hat es wohl stattgefunden. Die gut gekleideten jungen Herren waren zu einem Wettlauf angetreten. Irgendwo im oder am Steinwald wird man dort wohl einen Spaßwettbewerb auf die Beine gestellt haben. Das Motiv ziert das Juni-Blatt. Nicht festgehalten wurden, wie so oft, die Namen der abgebildeten Fuchsmühler. Das Rätsel konnte auch Bürgermeister Wolfgang Braun nicht und die anderen auf den weiteren Seiten nur unvollständig lösen. Ganz sicher war man sich bei der Fotografie, die Erich Schraml für Oktober ausgesucht hat. Das Hochkant-Porträt zeigt den Gärtnermeister Heinz Schinner vor seinem Treibhaus in Güttern.
Beim Durchblättern fällt auch ein markantes Anwesen auf: das Marienheim. Es ist längst verschwunden. Noch vorhanden und ein gleichbleibend beliebtes Ausflugsziel ist der Hackelstein, vor dem sich Fuchsmühler Jugendliche um 1930 ablichten ließen. Freuen dürfen sich die Käufer des Heimatkalenders auch über ein Gruppenbild aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg. Vorm Gasthof „Wittelsbach“ (besser bekannt als „Schnapper“) hat sich im Februar eine kostümierte Gesellschaft versammelt, um Fasching zu feiern. Ein Pferdefuhrwerk in der Alten Straße und ein Motorradgespann in der Marienstraße vermitteln an anderer Stelle des Jahresbegleiters Eindrücke vom Leben in Fuchsmühl vor rund 70 Jahren. Das erste Exemplar von „Wöis fröiha woar – 2023“, das ist Tradition, erhielt Bürgermeister Wolfgang Braun. Vorerst nicht fortgeführt werden konnte eine weitere Tradition, die zuletzt wegen der Corona-Pandemie pausieren musste. In diesem Jahr aber sollte die offizielle Kalender-Präsentation neu aufgelegt werden. Im Gespräch mit Oberpfalz-Medien bedauerte Bürgermeister Braun, dass man darauf verzichtet hatte. Grund dafür waren Verzögerungen beim Druck der 180 Stück umfassenden Ausgabe.
„Schade“, kommentierte Wolfgang Braun die verspätete Auslieferung und den erneuten Wegfall der Kalender-Präsentation mit Gästen. „Es ist immer ein Ereignis und ein Erlebnis, wenn die historischen Bilder in dieser Form vorgestellt werden.“ Zudem unterstrich der Bürgermeister: „Ich freue mich, dass die vor fast 20 Jahren von Gottfried Sperrer gestartete Idee Heimatkalender mit Erich Schraml weiter fortgeführt wird. Für die Mühe bin ich ihm sehr dankbar.“
Erhältlich ist der aktuelle Beitrag des HKA Fuchsmühl „Wöis froiha woar“ zum Preis von 5 Euro. Den Heimatkalender mit 13 Schwarz-Weiß-Aufnahmen gibt es ab sofort im Rathaus, Dorfladen und in der Bäckerei Zeitler in Fuchsmühl, teilte Erich Schraml auf Anfrage mit.
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