Es war ein großer Tag für Pater Thankachan Puthiyedath alias Pfarrer Joseph und die Pfarreiengemeinschaft Fuchsmühl-Friedenfels: Mit einem Festgottesdienst und einem Festakt im Jugendheim wurde am Wochenende das 25. Priesterjubiläum gefeiert.
"Es ist mir eine Freude, dass ich mit euch Gottesdienst feiern darf", betonte der aus Südindien stammende 54-Jährige. In seiner Predigt beleuchtete der Jubilar seinen Werdegang und die Missionsarbeit in seinem Heimatland. "Ich bin mit schwerem Herzen nach Nordindien gegangen", bekannte Pfarrer Joseph. "Die Leute waren arm, die Sommer heiß, die Nächte kalt." Lange Zugreisen, manchmal über zwei, drei Tage, waren notwendig, um von einem Ort in den anderen zu gelangen.
"Es war eine anstrengende, aber auch eine schöne Zeit", so Pfarrer Joseph. Man sei von Dorf zu Dorf gezogen, um den Menschen die frohe Botschaft zu bringen. "Wir wollten helfen und trösten." Eines Tages habe ihn der Provinzial angerufen und gefragt, ob er nach Deutschland gehen möchte. Und so wurde aus dem Missionsgeistlichen letztlich ein Seelsorger in Oberfranken und der Oberpfalz. Die deutsche Sprache hatte er bereits in einem Goetheinstitut in Indien gelernt.
Auf Kemnath am Buchberg folgte die Pfarrstelle in Oberwarmensteinach. "Die wohl kälteste Pfarrei in der Diözese", erinnerte sich Joseph an die Zeit im Fichtelgebirge. Vor dem Wechsel nach Fuchsmühl und Friedenfels habe er noch gehofft, hier wäre es wärmer, bemerkte der Geistliche und sorgte damit für Heiterkeit im Kirchenschiff.
Dank an Familie und Mitbruder
"Ich finde, es ist eine wunderbare Aufgabe, Priester zu sein und zeigen zu dürfen, dass sich Gott für uns alle interessiert", unterstrich der Pfarrer. Der Schöpfer könne nicht alle Wünsche erfüllen. "Aber Gott ist für uns da", betonte er. Würde er sich auch heute noch für den Priesterberuf entscheiden? "Es gibt Höhen und Tiefen, auch Krisen. Ich weiß aber, und das wäre meine Antwort: Ich bin von Gott berufen", sagte Pfarrer Joseph. Dankbar sei er der Familie und auch dafür, "dass ich hier mit meinem ehemaligen Studienkollegen und Mitbruder Pater Martin zusammenarbeiten darf". Zu einem bewegenden Moment im Gottesdienst wurde das vom Chor gesungene und von Chormitglied Albert Günthner gesprochene "Vater unser" im Kreis der Ministranten und der Seelsorger am Altar.
Im Jugendheim sagte die Vorsitzende des Fuchsmühler Pfarrgemeinderates, Silke Bächer: "Bleiben Sie so, wie Sie sind, dann machen Sie auch in den kommenden 25 Jahren alles richtig." Alexandra Kasseckert, stellvertretende Pfarrgemeinderatssprecherin aus Friedenfels, verglich Pfarrer Josephs Wirken mit einer Busreise mit vielen Haltestellen und wechselnden Fahrgästen. "Ihre Tankstelle ist der Glaube", ergänzte sie und überreichte als Geschenk ein VW-Bulli-Modell, in dem eine gemeinsame Spende von Pfarrei, Kolping und Mütterverein verborgen war. Fuchsmühls Bürgermeister und Kirchenpfleger Wolfgang Braun bezeichnete den Geistlichen als einen "von allen geschätzten Hirten der Gläubigen", der zur Erfüllung seiner Aufgaben ein Netzwerk geschaffen habe.
Musikalische Akzente und Gedicht
"Auch ein Bischof weilt unter uns", bemerkte Pfarrer Joseph humorvoll, als Zweiter Bürgermeister Christian Bischof aus Friedenfels gratulierte. Für den Frauen- und Mütterverein Fuchsmühl sprach Anna Koller. Die "Person Pfarrer Joseph" beleuchtete Gemeindereferentin Sabine Schiml in einer kurzweiligen Ansprache. Im Namen des Fuchsmühler Kirchenchors gratulierte Werner Fritsch. Musikalische Akzente setzten der Frauenchor aus Friedenfels, der Singkreis Cantiamo und der Kirchenchor der Wallfahrtskirche "Maria Hilf". Ein selbst verfasstes, auf den Jubilar zugeschnittenes Gedicht präsentierte die Fuchsmühlerin Michaela Staufer.
Pfarrer Joseph freute sich sichtlich über den Anlass, den großen Zuspruch und die Ständchen, darunter sein Lieblingslied. Immer wieder klatschte er Applaus. Die Spenden, so versprach er, werde er weitergeben und sinnvoll einsetzen.
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