Novene, mit roten Rosen geschmückte Altäre, insbesondere die Kapelle mit der festlich beleuchteten Rita-Statue: Alle Jahre erinnert die Pfarrei "Maria Hilf" in Fuchsmühl mit Gottesdiensten, Gebeten und Liedern an den Sterbetag der heiligen Rita am 22. Mai 1447. In den Mittelpunkt rückt dabei auch das von zwei Augustinerpatres verfasste Rita-Lied, das regelmäßig am Schluss der Messfeiern angestimmt wird.
Eingeladen, um die Tage zu begleiten und zu bereichern, sind stets Festprediger. Bis vor wenigen Jahren war es Brauch, dafür Augustiner-Geistliche nach Fuchsmühl zu holen. „Das ist uns heuer leider nicht gelungen,“, bedauerte Pfarrer Joseph, der aber rasch „Ersatz“ gefunden hatte. „Ich freue mich über die spontane Zusage von Pfarrer Maximilian Roeb aus der Nachbarpfarrei Wiesau und über die von Reinhard Forster, die ich darauf angesprochen hatte“, ergänzte der Fuchsmühler Vinzentiner-Geistliche beim Auftaktgottesdienst am späten Samstagnachmittag. Forster war bis 2009 Pfarrer in Falkenberg und ist derzeit für die Seelsorge in Kirchenpingarten bei Weidenberg (Landkreis Bayreuth) zuständig.
Äußeres Symbol waren auch heuer wieder die Rita-Rosen, die vor der Kirchentüre angeboten und während des Gottesdienstes gesegnet wurden. Der Brauch geht auf ein Wunder zurück, als Rita während der Wintertage, dank ihrer inneren Kraft, eine Rose zum Blühen brachte. Seit Jahren gehört Fuchsmühl zu den bedeutenden Stätten der Rita-Verehrung. Nicht nur am Fest, auch während des Jahres ist die Rita-Kapelle im nördlichen Seitenflügel der Wallfahrtskirche ein viel besuchter, stiller Gebetsort.
Neun Tage lang hatte man sich mit Andachten auf das Wochenende vorbereitet. Den Gottesdienst am Samstag, musikalisch umrahmt von „Cantiamo“, feierte Pfarrer Joseph, gemeinsam mit Pfarrer Maximilian Roeb. In seiner Ansprache erinnerte er an das Leben und Wirken der heiligen Rita. Die Festansprachen am Sonntag hielten Pfarrer Joseph in der Früh, danach – in der vom Kirchenchor begleiteten 10.15-Uhr-Messe – der Geistliche aus Kirchenpingarten. Im Klosterladen gegenüber der Wallfahrtskirche, aber auch am Verkaufsstand vor dem Kirchenportal waren Devotionalien erhältlich. Verbunden war das Rita-Fest bis zuletzt mit der Friedenswallfahrt der Krieger- und Soldatenkameradschaften. Den Ortswechsel nach Konnersreuth und dass es der Gemeinde Fuchsmühl nicht gelungen war, das Fest zu behalten, bedauerten viele Gläubige. Das Friedensdenkmal am Ortseingang war daher ungeschmückt, der Platz, wo früher Kränze niedergelegt wurden, blieb leer. Verzichten musste man auch auf die gewohnte Prozession durch die Wiesauer beziehungsweise Marienstraße, bei der stets das Kreuz vorangetragen wurde.
Beliebte Heilige
Die heilige Rita, deren Statue auch in Fuchsmühl zu sehen ist, wird weltweit verehrt. Viele Menschen wenden sich in ihren Sorgen und Nöten an sie und bitten um Rat, Hilfe und um ihr Gebet. Mit einer Andacht, bei der wieder der Kirchenchor sang und auch der Einzelsegen gespendet wurde, schloss der in der Region einmalige Festtag.
Margherita Lotti - später bekannt als heilige Rita und Helferin in aussichtslos scheinenden Nöten - starb am 22. Mai 1447. Der Leichnam der stigmatisierten Ordensfrau ruht in der Basilika di Santa Rita in Cascia. Alljährlich zum Todestag erinnert man sich an vielen Orten der beliebten Heiligen. Vor mehr als 40 Jahren, damals unter der seelsorgerischen Leitung des Augustinerpaters Gisbert, ergänzte man auch in Fuchsmühl den Wallfahrts- und Feiertagskalender mit einem jedes Jahr im Mai stattfindenden Festwochenende, das der Volksheiligen gewidmet ist. (wro)
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