100 Jahre ist es jetzt her, da beschlossen neun Fuchssteiner Bürger den Bau einer Kapelle nahe dem Dorfbrunnen. Das Patrozinium wurde nun mit einem gut besuchten Gottesdienst am vergangenen Freitag gefeiert. Diesen zelebrierten der Ammerthaler Pfarrer Klaus Haußmann und Bischöflich Geistlicher Rat Alois Albersdörfer an der Kapelle „Hl. Herz Jesu“. Das Herz Jesu, dem diese Kapelle gewidmet ist, sei kein normales Herz, meinte Klaus Haußmann in seiner Predigt. "Herzen schlagen, pochen, können glühen oder brennen." Auch Jesus sei das menschliche Dasein nicht erspart geblieben und letztlich sei er zur Erlösung der Menschen geopfert worden. Wenn uns das Schicksal treffe, so der Geistliche, dann solle man auf Jesus schauen und beten, denn sein Herz tröste und lasse uns hoffen.
Bürgermeister Martin Preuß gratulierte zum Jubiläum und unterstricht, dass sich die Fuchssteiner mit „ihrer Kapelle“ identifizieren. Musikalisch gestaltet wurde der Festgottesdienst von der Blaskapelle Ammerthal.
Bürgermeister und Pfarrer würdigten das Engagement, mit dem sich Georg Strobl um den Erhalt der Kapelle bemüht. Dieser hat sich auch in die Geschichte der Kapelle kräftig „reingehängt“, hat in Archiven geforscht und dabei ermittelt, dass am 16. April 1925 der Ortvorsteher Johann Wiesner sowie die Bürger Anna Böhm, Anna Lobenhofer, Georg Schuller, Johann Eichenseer, Georg Kotzbauer, Michael Schmid, Josef Rath und Michael Rauch bei einer Sitzung im Fuchssteiner Wirtshaus beschlossen haben, dass auf der Wiese am Dorfanger eine Kapelle errichtet werden soll.
Bereits Ende Februar 1925 hatte der Rat der Gemeinde Karmensölden beschlossen, dass es keine Einwendungen gibt. Der Bau wurde im September 1925 abgeschlossen, die erste heilige Messe im Juni 1926 gefeiert. 1200 Bausteine hatte der pensionierte Bergmann Michael Rauch „organisiert“, das Bauholz hatten die Fuchssteiner Waldbesitzer geliefert. Wenige der damals 101 Einwohner von Fuchsstein unterstützten allerdings den Kapellenbau und so blieb diese im Eigentum der neun Initiatoren.
Ein Zeitsprung: In den Jahren 1972/1973 wurde die Kapelle wegen der anstehenden 50-Jahr-Feier saniert, der Turm komplett erneuert und das Glockengeläut elektrifiziert. Vor der 100-Jahr-Feier wurden die Kirchenbänke neu gepolstert und die verblasten Kreuzwegbilder restauriert.
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