Ihren Roman "Dein ist das Reich" stellte die Autorin Katharina Döbler aus Berlin im Johann-Flierl-Museum in Fürnried vor. Der Themenkreis Kolonialismus, Nationalismus und Mission, der in dem Buch behandelt wird, sprach einen großen Kreis von Zuhörenden an.
In der Erzählung werden Fiktion und Familiengeschichte geschickt verwoben. Bei den für die Lesung ausgewählten Textpassagen beschränkte sich Katharina Döbler auf zwei Hauptfiguren: Ihre Oma Linette befuhr als junge Frau mit Bruder und Freund in Faltbooten die Wildbäche ihrer bayerischen Heimat. Beide Männer verlor sie im ersten Weltkrieg. Den zweiten Abschnitt widmete die Autorin Heiner Mohr, der von einem Missionar für die Arbeit in Papua-Neuguinea geworben wurde. Seine Aufgabe war die Verwaltung einer großen Kokosplantage bei Finschhafen. Allerdings verfügte er nur höchst ungenügende Kenntnisse der Stammes- und Umgangssprache vor Ort. So gelang es ihm nicht, seinem Vorarbeiter die Wertschöpfung der Plantage verständlich zu machen. Der Vorarbeiter glaubte deshalb, Güter wie Stoffe, Werkzeuge und Waffen kämen vom allmächtigen Gott direkt zu den Missionaren.
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