Fuhrmannsreuth bei Brand
13.07.2018 - 14:02 Uhr

Eine Mark Eintritt

Krieger und Soldatenkameradschaft Fuhrmannsreuth wird 130 jahre alt.

Kriegerdenkmal in der Ortschaft Fuhrmannsreuth. exb
Kriegerdenkmal in der Ortschaft Fuhrmannsreuth.

(exb) Die Krieger- und Soldatenkameradschaft Fuhrmannsreuth feiert am Samstag, 28. Juli, im kleinen Rahmen ihr 130-jähriges Bestehen. Der Festakt beginnt um 17 Uhr am Kriegerdenkmal. Pater Joy spricht ein Gebet und der Vorsitzende der Kameradschaft legt zu Ehren der gefallenen und vermissten Mitglieder beider Weltkriege einen Kranz nieder. Anschließend findet in der Kapelle ein Festgottesdienst statt. Ein Festabend im Garten der Dorfschänke, zu dem die gesamte Bevölkerung und die Vereine der Gemeinde Brand eingeladen ist, rundet die Feier ab. Für Speisen und Getränke sorgt der Wirt. Die Kameradschaft bietet den Gästen eine reichhaltige Tombola an.

Der Verein wurde im Dezember 1888 gegründet. 23 Männer aus Fuhrmannsreuth und Umgebung gründeten den Krieger- und Veteranenverein. Im Jahr 1889 zählte der Verein laut Kassenbuch schon 33 Mitglieder. Die Mitglieder zahlten damals 1 Mark Eintrittsgeld, für Statut (Satzung) 20 Pfennig, für das Verbandsabzeichen 60 Pfennig und einen Monatsbeitrag von 20 Pfennig. Der Vereinsdiener war beitragsfrei.

In der Satzung vom 27.12.1888, § 1 Abs. 3 ist zu lesen: Alljährliche Abhaltung eines großen feierlichen Gottesdienstes für die im Laufe des Jahres verstorbenen Mitglieder des Vereins und zwar am 2. September. In diese Gedächtnisfeier eingeschlossen sind alle in den vergangenen Feldzügen gefallenen Krieger. Es wurde dazu mit Musik zur Kirchenparade nach Ebnath ausgerückt.

Die erste Fahnenweihe war am 12. Juli 1896. Diese Fahne ist noch heute im Besitz der Kameradschaft. Der Patenverein war und ist noch heute der Veteranen- und Kriegerverein Brand, heute die Soldaten- und Reservistenkameradschaft Brand. 1928 wurde ein Kriegerdenkmal gegenüber dem heutigen errichtet und eingeweiht.

1935 wurde das Denkmal auf dem Platz errichtet, wo es heute noch steht.

1933 trat der Veteranen- und Kriegerverein Fuhrmannsreuth dem Reichskriegerbund bei. Diese überörtliche Organisation löste sich aber bei Kriegsbeginn am 1. September 1939 auf.



Am 10. Juli 1953 wurde der Verein neu gegründet, nachdem nach der Kapitulation am 8. Mai 1945 jegliches Vereinsleben von den vier Siegermächten verboten wurde. Wie viele Mitglieder bei der Wiedergründung anwesend waren, geht aus dem Protokollbuch nicht hervor. 1977 erfolgte der Beitritt zum Soldaten- und Kriegerbund e.V. in Bayern (DSKBiB).

Drei unvergessene Feste feierte die Kameradschaft. Dies waren: Die Fahnenweihe 1959, das 90-jährige Gründungsfest 1978 und das 100-jährige Gründungsfest 1988. Die Feste dauerten jeweils drei Tage und an den Festzügen beteiligten sich mehr als 40 Vereine mit Fahnen. In den letzten 60 Jahren seit der Wiedergründung gab es im Verein auch viele Höhen und Tiefen. 1971 war der Verein sogar ohne Vorstand. Heute zählt der Verein 43 Mitglieder und ist stolz, Alois Praller als Ehrenvorsitzenden und Gründungsmitglied von 1953 im Verein zu haben.

Die heutige Aufgaben des Vereins sind: Pflege der Kameradschaft gemäß § 12 Soldatengesetz innerhalb und außerhalb des Vereins; Pflege und Schutz des Andenkens unserer gefallenen, vermissten und verstorbenen Kameraden; Pflege und Erhaltung des Kriegerdenkmals in Fuhrmannsreuth; das kulturelle und geistliche Geschehen in der Ortschaft Fuhrmannsreuth, sowie in der Gemeinde Brand mit zu gestalten und nach Möglichkeit zu fördern.

Ein großes Anliegenden der Kameradschaft sind die Pflege und Erhaltung von Kriegsgräberstätten auf der ganzen Welt. Alljährlich sammeln Mitglieder für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. in Fuhrmannsreuth. Für dieses Engagement wurde die Krieger- und Soldatenkameradschaft Fuhrmannsreuth 1982 mit dem Fahnenband "Mortui viventes obligant" (Die Toten verpflichten die Lebenden) ausgezeichnet.

 
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