„Gut Ding will Weile haben“, so ließe sich die Geschichte um die Wiederherstellung des Aussichtsturmes bei Fuhrn, nahe Kemnath, betiteln. Nun kann hier wieder die Fernsicht genossen werden.
Sechs Jahre sind es nun schon her, dass aufgrund gutachterlicher Feststellung der alte Turm für die Öffentlichkeit gesperrt werden musste. Eigentlich war der Neubau durch den Träger, den Verein „Naturpark Oberpfälzer Wald“ schon beschlossene Sache, wäre da nicht der anfangs stark gestiegene Kostenaufwand bei Holz- und Metallpreisen ein außerordentliches Problem bei der Realisierung gewesen. Letztlich hat sich die Umsetzung mit Neubau und hochwertigster Holztechnik zum Guten gewendet, sodass der neue Hirschberg-Aussichtsturm, nun schon von weitem sichtbar, wieder eine Attraktion darstellt.
Wanderung zum Turm
Wie eine kleine Karawane setzten sich die Ehrengäste, darunter Regierungspräsident Walter Jonas und der Vorsitzende des Vereins Naturpark Oberpfälzer Wald, Landrat Thomas Ebeling, vom Ortsausgang Fuhrn bis zum etwa ein Kilometer entfernten Ziel, dem Turm, in leichtem Wanderschritt in Bewegung. Auch Mitglieder des Kreistages, mehrere Bürgermeister der umliegenden Kommunen sowie Landtagsabgeordneter Martin Scharf waren der Einladung zum besonderen Ereignis im Oberpfälzer Wald gefolgt.
Chronologie des Neubaus
"Unser Ziel war immer die Errichtung eines neuen Aussichtsturmes“, stellte Thomas Ebeling bei seiner Begrüßung unter dem mächtigen, knapp 30 Meter hohen Bauwerk, die stetige Intention des naturorientierten Vereins dar. Die Chronologie des Neubaus nach 45-jähriger Nutzung des Vorgängermodells ließ der Vereinsvorsitzende Revue passieren und blickte bis zur Planungsphase im Jahr 2020 zurück. Nach Abbruch im Herbst 2021 erfolgte die Herstellung des Beton-Fundaments durch die Fa. Probst aus Wundsheim und nach Neuausschreibung im Jahr 2023 wurde an den günstigsten Anbieter für Holztechnik, an die Zimmerei Aumer aus Weiding, vergeben. Die statische Planung und Baubegleitung hatte das Ingenieurbüro Wellnhofer inne.
765 000 Euro
Zimmermannsarbeit vom Feinsten präsentiert sich dem Besucher nun seit der Abnahme im Februar 2025. Allein die Verwendung unterschiedlicher, heimischer Hölzer aus der Region verleiht dem filigranen Holzbauwerk eine besondere Note. Dabei schlagen die Kosten, allein für die Holzarbeiten mit knapp 627 000 Euro und für Abriss mit Erstellung des Fundaments von 138 000 Euro mit einem stattlichen Betrag zu Buche. Die Gesamtkosten liegen somit bei 765 000 Euro.
Aus Mitteln der Regierung der Oberpfalz für Landschaftspflege und Naturpark-Richtlinien des Freistaates wurden 375 000 bewilligt. Der Landkreis Schwandorf beteiligt sich mit 153 000 Euro und die Stadt Neunburg, auf dessen Hoheitsgebiet der Turm steht, schießt 131 000 Euro hinzu. Der Naturparkverein steuert mit stattlichen 106 000 Euro eine ordentliche Summe dazu. Auch die Gemeinde Bodenwöhr leistet einen nicht unwesentlichen finanziellen Beitrag zum Gelingen. „Den Turm, als starkes Zeichen für die Attraktivität der Region“ bezeichnet Landrat Ebeling darüber hinaus als gelungenes Geburtstagsgeschenk zum 40-jährigen Jubiläum des Naturparkvereins.
Nach Segnung des Bauwerks durch die beiden Geistlichen Josef Dotzler und Gerhard Beck ließen es sich die Gäste nicht nehmen, die 140 Stufen bis zur Aussichtsplattform zu bewältigen. Belohnt wurde die Anstrengung mit Ausblicken bis zum Mariahilfberg nach Amberg oder auch bis zum Cerkov in Richtung Osten. Ein spezielles Fernrohr liefert Details zur Umgebung.
Hirschbergturm
- Höhe 29,5 Meter
- Baukosten: 765 000 Euro
- Träger: Naturpark Oberpfälzer Wald
- Attraktion: Ausblick mit Spezialfernrohr
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