Furth im Wald im Landkreis Cham
16.08.2023 - 07:17 Uhr

Hexen-Yoga und Knödel von der Abgeordneten: Ein Besuch im BDKJ-Zeltlager am Voithenberg

Der Zeltplatz beim Blasihäusl am Voithenberg ist fest in Händen des Nachwuchses aus dem Bistum, Veranstalter des BDKJ-Zeltlagers. Schon seit 33 Jahren ist es am Voithenberg daheim.

Leiterin Marianne Schieder berichtet davon, wie eine BDKJ-Zeltlager-Woche am Voithenberg abläuft – und ob der ausgiebige Regen der Anfangstage für Verhältnisse wie beim Wacken-Open-Air gesorgt hat.

Die Bundestagsabgeordnete der SPD ist in Woche zwei von insgesamt drei die Chefin des Zeltlagers. Mit etwa 20 Betreuern übernimmt sie Verantwortung für rund 120 Kinder – und bespaßt sie. Das Motto des diesjährigen Zeltlagers lautet "Von Hexen und Zauberern" und dementsprechend haben sich die Verantwortlichen ein Programm für zehn bis 13 Jahre alte Kinder ausgedacht. Es gibt eine Zauberstab-Werkstatt, Zauberbuchbinden oder Hexen-Yoga. Zum Programm gehört auch klassisches Zeltlagerangebot wie Lagerfeuer und Nachtwanderung.

Vom Regen der vergangenen Tage haben sich weder Betreuerteam noch Kinder beeindrucken lassen. Dafür seien Regenmantel und festes Schuhwerk erfunden worden, betont Schieder. So schlimm wie in Wacken sei es längst nicht gewesen. Der Lagerplatz wurde für diese Fälle vor einigen Jahren hergerichtet und hält daher dem Regen recht gut stand. Dem Programm tut Nass von oben auch nichts. Schließlich gibt es viele überdachte Stellen auf dem Gelände.

Die Betreuer, sagt Schieder, würden mit den Mottos versuchen, den Zeitgeist zu treffen. Nachdem derzeit das Thema Fantasy recht stark ist, findet es eben hier seinen Niederschlag.

Schieder führt über den Platz. Zelt reiht sich an Zelt. An einer Unterkunft, in der Burschen hausen, bleibt sie stehen. Sie haben alle Sitzmöbel des Lagerplatzes vor ihr Zelt geschafft und so eine kleine Trutzburg geschaffen. Das gibt klare, Worte von Schieder. So müssen sie die Bänke wieder zurückbringen, weil die halt allen gehören. So lernen die Kinder hier auch gleich mal, was es bedeutet, sich in einer sozialen Gruppe einzubringen. Etwas, das in den vergangenen Jahren zusehends abhanden gekommen ist, bedauert Schieder. Trotzdem funktioniere es noch immer recht gut hier. Die Kinder verleben schöne Zeit hier mit Gleichaltrigen, finden Freunde. Mancher von den Zeltlager-Teilnehmern kommt zurück, wenn er erwachsen ist – als Betreuer.

An Attraktivität hat die Veranstaltung nichts verloren in all den Jahren. "Aber sie hat sich anpassen müssen", sagt Schieder. Der Trend der Gesellschaft zur Individualisierung schlage sich auch hier nieder und dennoch gelinge es, ein Programm zu bieten, das beim Nachwuchs ankomme. Der findet seinen Weg aus der ganzen Diözese an den Voithenberg. Auch aus Tschechien sind seit Jahren Kinder hier und man lebt Inklusion. Beeinträchtigte und verhaltensauffällige Kinder sind hier willkommen, finden einen Platz in der Mitte. Dafür kommen dann auch Betreuer mit den notwendigen Kenntnissen zum Einsatz.

Ohnehin sei man sehr breit aufgestellt. Die Qualifikation reiche vom Lehrer über Polizisten bis zu Medizinstudentinnen. "Gekocht wird regional und frisch", betont Schieder. Sie steht in der letzten Woche des dreiwöchigen Spektakels sogar selber in der Küche. Hunderte Knödel, zig Kilo Fleisch, eimerweise Joghurt und literweise Milch verarbeitet sie dann. "Das ist schon fordernd", lacht die Bundestagsabgeordnete.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.