Wie viele andere Dörfer versorgt sich auch Gaisthal mit zwei eigenen Quellen. Das kostet wenig und klappt meist gut. Doch der Klimawandel kommt auch in der Region an: Schneearme Winter und trockene Sommer führen dazu, dass das Grundwasser zurückgeht. Und derzeit ist kein Dauerregen in Sicht, der den Vorrat wieder auffüllen könnte. Die zwei Gaisthaler Quellschüttungen (Rosenhof und Frauenstein) haben sich weiter verringert, so dass bereits vor dem vergangenen Wochenende eine extreme Wasserknappheit vorherrschte.
Anschluss an Tiefbrunnen
Bürgermeisterin Birgit Höcherl wandte sich in einem Schreiben mit dem Titel "Aufruf zur Sparsamkeit im Umgang mit Trinkwasser" an alle betroffenen Haushalte. Insbesondere sollte darauf verzichtet werden, Wasser für Fahrzeugwäsche, Gartengießen und andere entbehrliche Maßnahmen zu entnehmen. Denn die Bedeutung des Trinkwassers zum Gebrauch als lebensnotwendiges Lebensmittel müsse derzeit absoluten Vorrang genießen.
Dies ist aber nichts Neues. Wie die Bürgermeisterin betont, sei bereits in der Vergangenheit ein permanenter Rückgang des Trinkwasser-Vorkommens im Versorgungsbereich des Ortsteils festgestellt worden. Ein Stadtratsbeschluss, die Anlagen Schönsee und Gaisthal technisch zu verbinden, liege deshalb seit ein paar Jahren auch vor. "Damit soll die Versorgung dann dauerhaft sichergestellt werden", so Höcherl. Der Tiefbrunnen "Ochsenlohe", an der Straße nach Stadlern gelegen, liefere genügend Wasser. Die Seerosen-Stadt verfüge dazu noch über einige Quellen. Allerdings endet die neue Wasserleitung in Richtung Gaisthal derzeit noch in Muggenthal. Der Grund: Die Weiterführung ab der Weinfurtner-Kurve hängt mit dem Ausbau der Staatsstraße 2159 zusammen. Nach jahrelanger Planungsphase, dem Brückenbau und der anstehenden Ascha-Verlegung sollen die eigentlichen Bauarbeiten durch das Staatliche Straßebauamt nun im Frühjahr 2020 starten. In diesem Zuge kann dann die Stadt die Leitungsrohre bis nach Gaisthal weiterverlegen.
Rohrbruch entdeckt
"Das Rundschreiben dient auch dazu, dass die Leute sensibler werden", sagt VG-Sachbearbeiter Waldemar Hansl auf Nachfrage von Oberpfalz-Medien. Und er betont: "Derzeit betrifft die extreme Knappheit nur Gaisthal und nicht die umliegenden Orte." Unbedingt verzichten sollten die Bürger dort aufs Autowaschen, wobei er schon Verständnis habe, "wenn die Tomaten gegossen werden". Doch fürs Rasensprengen reiche die Menge, welche die Quellen aktuell liefern, nicht mehr. Nachdem sich der Wasserstand drastisch verringert hatte, verfolgte Wasserwart Josef Haberl noch eine andere Spur: Er war auf der Suche nach einer schadhaften Leitung. Am Montag wurde dann auch ein Rohrbruch in der Gaisthaler Siedlung, hoch oben am Hang des Frauensteins, gemeldet. Dieser hatte die Situation noch verschärft. Entwarnung könne aber nicht gegeben werden: Der Aufruf aus dem Rathaus bleibt bestehen.
Was passiert, wenn das ganze Sparen nichts hilft? "Dann müssen wir Wasser von Rackenthal holen und in den Hochbehälter in der Frauensteinstraße füllen", sagt Josef Haberl. Der Wetterbericht mit Hoch "Winnie" jedenfalls hält weiterhin Trockenheit und viel Sonne bereit. Es wird zwar mit etwa 25 Grad Celsius nicht mehr so heiß, doch Regenwolken sind für die nächsten sechs Tage nicht in Sicht. Auch die für vergangenen Montagabend angekündigte Gewitterfront brachte keine Erleichterung für die Gartenbesitzer. Denn diese zog zwar mit Starkregen über Ostbayern hinweg, doch in den Regentonnen in Gaisthal kam so gut wie nichts vom wertvollen Nass an.
Maßnahmen wegen extremer Wasserknappheit
Bürgermeisterin Birgit Höcherl startete einen Aufruf an die Bürger von Gaisthal zur Sparsamkeit im Umgang mit Trinkwasser: "Die Stadt Schönsee fordert dringend auf, mit Trinkwasser sparsam umzugehen. Insbesondere soll darauf verzichtet werden, Wasser für Fahrzeugwäsche, Gartengießen und andere entbehrliche Maßnahmen zu entnehmen. Wir bitten um Ihr Verständnis. Die Bedeutung des Trinkwassers zum Gebrauch als lebensnotwendiges Lebensmitte sollte in dieser Zeit Vorrang genießen."









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