Gaisthal bei Schönsee
19.11.2020 - 10:36 Uhr

Mit positivem Denken ins hohe Alter: Johann Süß aus Gaisthal ist 100 Jahre alt

Stolze 100 Jahre alt ist Johann Süß aus Gaisthal am Mittwoch. Doch der geplanten Feier im Wirtshaus schieben das Coronavirus und die damit verbundenen Einschränkungen einen Riegel vor. Also wird an der frischen Luft gratuliert.

Als Johann Süß (Mitte) in Gaisthal seinen 100. Geburtstag feierte, zählte Ehefrau Maria zu den ersten Gratulanten. Bürgermeister Reinhard Kreuzer stieß mit dem Jubilar an und überbrachte die besten Wünsche der Stadt Schönsee. Bild: wel
Als Johann Süß (Mitte) in Gaisthal seinen 100. Geburtstag feierte, zählte Ehefrau Maria zu den ersten Gratulanten. Bürgermeister Reinhard Kreuzer stieß mit dem Jubilar an und überbrachte die besten Wünsche der Stadt Schönsee.

Wie feiert man einen runden Geburtstag in Coronazeiten, besonders wenn es der 100. ist? Diese Überlegungen hatte die Familie von Johann Süß angestellt. Anstelle einer ursprünglich geplanten großen Feier im Gasthaus Zilk in Weiding, wurde am Mittwoch der Hof des Anwesens in Gaisthal mit Stehtischen bestückt. Die Gratulanten konnten sich bei Kaffee, Kuchen, Snacks und Getränken selbst bedienen.

Warm eingehüllt saß der geistig rege und körperlich fitte Jubilar zusammen mit seiner 92-jährigen Frau Maria, eine geborene Ruhland aus Tressenried, im Freien und nahm – natürlich mit dem gebotenen Abstand – die Glückwünsche entgegen. Am 18. November 1920 erblickte Johann Süß in Gaisthal in der Schönseer Straße 13 das Licht der Welt. Er wuchs zusammen mit drei inzwischen bereits verstorbenen Geschwistern auf und erlernte später von seinem Vater das Handwerk eines Wagners.

Im Alter von 20 Jahren musste er in den Zweiten Weltkrieg ziehen. Mit massiven Erfrierungen an den Füßen kehrte er 1942 nach Hause zurück. 1954 schloss er die Ehe mit Maria Ruhland, aus der Tochter Gerlinde Huber, die in Oberviechtach wohnt, und Sohn Johann, der sich im gemeinsamen Haus zusammen mit seiner Ehefrau liebevoll um die Eltern kümmert, hervorgingen. Vier Enkel und vier Urenkel bereichern mittlerweile die Familie.

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Oberviechtach27.10.2020

Bis 1985 hat der Jubilar seine Landwirtschaft betrieben, dann ist er "in Rente" gegangen. Allerdings hat er die Wald- und Holzarbeit noch bis vor zehn Jahren fortgesetzt. Ausflüge mit dem Fremdenverkehrsverein nach Österreich oder an den Chiemsee gehörten zu seinen Freizeitbeschäftigungen, ansonsten hat Johann Süß die Arbeit jung gehalten. Das Wichtigste jeden Morgen ist für ihn die Tageszeitung, die er ausgiebig liest – wenn es sein muss, auch ohne Brille. Musiksendungen im Fernsehen erfreuen ihn ebenso.

Als Lebensmotto des Jubilars könnte man positives Denken bezeichnen. "Er setzt sich immer höhere Ziele und erfüllt diese auch", war am Geburtstag zu vernehmen. Sein vielseitiges Interesse an Politik, an den Vorkommnissen im Dorf und an den Erlebnissen der Freunde und Bekannten halten Johann Süß anscheinend jung.

Zum Gratulieren mit Mund- und Nasenschutz und auf Abstand kamen Bürgermeister Reinhard Kreuzer mit Stellvertreter Josef Fleißer sowie Pfarrer Wolfgang Dietz mit Maria Höcherl vom Gratulationsdienst der Pfarrei. Vertreter des VdK, des Gartenbauvereins und der Marianischen Männerkongregation gratulierten dem Jubilar und versprachen, auch im nächsten Jahr wieder zu kommen. Mit dem Einsatzfahrzeug kamen die Kameraden der Feuerwehr in den Hof gefahren. Sie hatten als Musikanten Alfons Margraf dabei, der Johann Süß ein Ständchen spielte.

 
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