Gebenbach
20.06.2022 - 15:31 Uhr

Christian Wollmann schafft es von der Blasmusik Gebenbach zum Polizeiorchester Bayern

Seit etwa vier Jahren ist Christian Wollmann als Profimusiker im Polizeiorchester Bayern. Seine Karriere begann unter anderem bei der Blasmusik Gebenbach. Und in der Pfarrkirche dort gibt er bald ein Konzert.

Seit etwa vier Jahren ist Christian Wollmann fester Bestandteil als Berufsmusiker beim Polizeiorchester Bayern. Seine Karriere begann auch bei der Blasmusik Gebenbach. Bild: Tobias Epp Polizeiorchester Bayern
Seit etwa vier Jahren ist Christian Wollmann fester Bestandteil als Berufsmusiker beim Polizeiorchester Bayern. Seine Karriere begann auch bei der Blasmusik Gebenbach.

Wenn am 26. Juni um 18 Uhr das Polizeiorchester Bayern in der Pfarrkirche in Gebenbach gastiert, kommt auch ein guter Bekannter an seine alte Wirkungsstätte zurück. Christian Wollmann hat eine Karriere hingelegt, die sich durchaus sehen lassen kann und diese begann teilweise auch in Gebenbach.

Nach seinem Studium an der Anton-Bruckner-Privatuniversität in Linz absolvierte er ein Bachelorstudium im Konzertfach Horn und ist nun Hauptamtlicher Hornist beim Polizeiorchester Bayern mit Sitz in der Landeshautstadt München. Die Blasmusik Gebenbach stellt den ehemaligen Musikerkollegen in einem Interview vor.

ONETZ: Herr Wollmann, Sie sind Berufsmusiker und Hornist beim Polizeiorchester Bayern. Wie sind Sie zur Musik gekommen?

Christian Wollmann: Meine musikalische Grundausbildung begann ich bereits im Alter von acht Jahren bei Robert Vogel. Nach etwa vier Jahren spielte ich schon als Jungmusiker im örtlichen Posaunenchor und schon ein Jahr später in der Feuerwehrkapelle Happurg. An der Berufsfachschule für Musik in Sulzbach-Rosenberg verfeinerte ich meine Fähigkeiten auf dem Horn und war mir nach zwei Jahren sicher, Musik zu studieren und zu meiner beruflichen Tätigkeit zu machen.

Nach bestandener Aufnahmeprüfung an der Hochschule für Musik in Würzburg konnte ich 2010 ein Studium zum Orchestermusiker mit dem Hauptfach Horn bei Professor Wolfgang Gaag beginnen. 2013 wechselte ich zu Univ. Prof. Raimund Zell an die Anton-Bruckner-Privatuniversität Linz in Österreich. 2016 schloss ich mein künstlerisches Bachelorstudium dort mit Erfolg ab. In der Spielzeit von 2016/17 war ich Akademist am Staatstheater Karlsruhe. Des Weiteren war ich aktiv als Hornist bei verschieden Jugendorchestern – wie dem Gustav-Mahler-Jugendorchester oder dem Schleswig-Holstein-Festivalorchester tätig. Die regelmäßigen Konzerte fanden im In- und Ausland statt. Des Weitern bestritt ich als Hornist Aushilfstätigkeiten beim Bruckner-Orchester Linz sowie dem Radio-Sinfonieorchester Wien. Das künstlerische Masterstudium an der Anton-Bruckner-Universität schloss ich 2019 ab.

ONETZ: Wo waren Ihre bislang spannendsten Konzertauftritte mit dem Polizeiorchester Bayern?

Christian Wollmann: Seit etwa vier Jahren bin ich festes Mitglied des Polizeiorchesters Bayern mit Sitz in München unter der Leitung des Chefdirigenten Prof. Johann Mösenbichler. Jedes Konzert ist spannend und bietet individuelle Herausforderungen. Eines der schönsten Erlebnisse war eine mehrtägige Konzertreise nach Budapest. Weitere Konzertreisen führten mich auch beispielsweise nach Osnabrück zum Deutschen Musikfest, Ungarn und Österreich.

ONETZ: In diesem Jahr gastiert das Polizeiorchester auf Vermittlung des Blasmusikvereins Gebenbach in der hiesigen Pfarrkirche. Wie ist Ihre Verbindung zu den Musikern in Gebenbach?

Christian Wollmann: Die gute Beziehung zu den Gebenbacher Musikern ist für mich persönlich etwas ganz Besonderes. Während meiner Ausbildungszeit an der Berufsfachschule für Musik in Sulzbach-Rosenberg durfte ich den Dirigenten Gerhard Böller kennenlerne. Er schwärmte damals von der Gebenbacher Blasmusik und suchte einen Hornisten für das 30-jährige Jubiläumskonzert 2010. Er selbst machte mir dann das Angebot, bei Konzerten, Wettbewerben und CD-Produktionen als Hornist bei diesem Blasorchester aktiv mitzuwirken. Diese vierjährige Tätigkeit brachte mir sehr viel Erfahrung in der Arbeit rund um das Blasorchester – danach begann meine Studienzeit in Linz.

ONETZ: Gibt es eine Begebenheit, die Ihnen aus der Zeit in Gebenbach in besonderer Erinnerung geblieben ist?

Christian Wollmann: In diesen vier Jahren konnte ich erheblich Erfahrung sammeln und es gab eine ganze Reihe Momente, die mich in meiner musikalischen Laufbahn geprägt haben, aber eines davon war sicherlich eines der schönsten Erlebnisse: eine Konzertreise nach Italien. Dort fand 2014 ein internationaler Musikwettbewerb statt.

ONETZ: Wie bereiten Sie sich im Allgemeinen und aktuell auf das bevorstehende Konzert in Gebenbach vor?

Christian Wollmann: Die Probenarbeit mit dem Polizeiorchester Bayern findet in der Regel an drei Tagen pro Woche statt, die Dienstzeit ist hier jeweils von 9 bis 16 Uhr. Eine detaillierte und professionelle Vorbereitung auf diese Proben eines jeden einzelnen Musikers ist Voraussetzung. Diese Proben mit dem gesamten Orchester beinhalten Themen wie Intonation, perfektes Zusammenspiel der unterschiedlichen Register innerhalb des Orchesters, die Bewältigung technischer Passagen und schließlich eine Generalprobe, die vor jedem Konzert stattfindet - zur endlichen Vorbereitung auf den bevorstehenden Konzertauftritt. Die Arbeit in diesem Orchester ist professionell und nicht mit Probenphasen im Laienorchester vergleichbar – die Ansprüche an den einzelnen Musiker sind enorm hoch. Doch genau das sah ich als Herausforderung. Meine Entscheidung für eine Karriere als Berufsmusiker im Berufsorchester zu treffen war die richtige.

Nicht nur in Gebenbach spielt das Polizeiorchester auf. Im Zuge der Feier "25 Jahre Kreisfeuerwehrverband Amberg-Sulzbach" gibt das Ensemble bei einem Benefizkonzert im Amberger Stadttheater am Freitag, 8. Juli, ab 19.30 Uhr eine weitere Kostprobe seines Könnens.

 
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