Der Pfarrgemeinderat der Pfarreiengemeinschaft Hahnbach-Gebenbach-Ursulapoppenricht hatte zu der Führung eingeladen, etwa 70 Interessierte nahmen daran teil. Der Nachmittag wurde zu einem kurzweiligen und informativen Erlebnis.
Bereits um das Jahr 800 dürfte es in Gebenbach eine erste Kirche gegeben haben. Dies ergaben Reste alter Grundmauern, die beim Kirchenneubau in den Jahren 1974 bis 1976 gefunden wurden, berichtete Rösch. Danach liegen nur sehr spärliche Informationen über die Gebenbacher Kirche vor. Erste detaillierte Aufzeichnungen auch über die Pfarrherren im Ort datieren auf das Ende des 14. Jahrhunderts. Hier berichtet die Chronik auch vom großen Dorfbrand im Jahre 1409, bei dem der damalige Pfarrer versuchte, sich und sein Geld in der Kirche in Sicherheit zu bringen, da der Pfarrhof ebenfalls schon in Flammen stand. Doch Rauch und Feuer versperrten ihn den Rückweg und so musste er mit seinem Vermögen elendiglich ersticken.
Nach der Reformation wechselte ab 1525 in der Pfarrei fünfmal die Konfession, von katholisch zu evangelisch und kalvinistisch und wieder zurück. Letztlich setzte sich 1625 der Katholizismus durch. Einzige Ausnahme bildete die Ortschaft Atzmannsricht, die damals noch zum Bistum Bamberg gehörte und die gesamte Zeit über katholisch blieb.
Traurige Berühmtheit erlangte die Pfarrei Gebenbach, als in den Morgenstunden des 24. April 1974 der Kirchturm einstürzte. Man hatte versucht, die Grundmauern des Turms zu unterfangen, was jedoch misslang. Zum Glück hatte man das Unglück vorausgeahnt und die Baustelle rechtzeitig geräumt, so dass niemand zu Schaden kam. Auch die Glocken, die sich noch im Trum befanden, überstanden den Sturz fast unversehrt.
In der Folge wurden die Kirche als sechseckiger Bau in Form eines Zeltes und auch der Turm wieder in seiner alten Fasson neu errichtet. Ein Teil der Apsis blieb beim Abriss stehen und wurde in den Neubau integriert. Dort befindet sich auch der Hochaltar mit dem Kirchenpatron, dem heiligen Martin, sowie der alte Taufstein und eine Grabplatte. Das Kreuzjoch an der Decke und drei der alten Fenster mit Mosaikbildern blieben ebenso erhalten. Ein viertes Fenster fiel dem Turmsturz zum Opfer und konnte auch nicht mehr rekonstruiert werden.
An die Führung schloss sich ein gemütliches Beisammensein bei Kaffee und Kuchen im Pfarrheim an, wo man sich reg über die Geschichte und die Geschichten über die Gebenbacher Pfarrkirche austauschte. Heimatpfleger Albert Rösch beantwortete noch viele Fragen und erzählte Anekdoten.
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