Im Alter von 87 Jahren verstarb Martin Schüßlbauer aus Gebenbach. Mit ihm verliert die Gemeinde einen ehemaligen Gemeinderat und auch ein Gebenbacher Original. Geboren wurde Schüßlbauer 1933 in Passau, wo er zusammen mit sieben Geschwistern aufwuchs. Im Kindesalter kam er mit seiner Familie nach Gebenbach. Dort übernahmen seine Eltern das landwirtschaftliche Anwesen seiner Großeltern in der Irlstraße.
Martin Schüßlbauer ging in Gebenbach zur Schule und absolvierte danach in Atzmannsricht eine Schreinerlehre. Der Zweite Weltkrieg spielte in seinem Leben eine große Rolle. Sein Vater war als Soldat in Stalingrad und seit 1942 vermisst. Seine spätere Frau Franziska Coenen musste zum Ende des Krieges als Deutsche mit ihrer Familie Nimwegen in Holland verlassen und landete in Kleinschönbrunn. Die beide heirateten 1956, zur Familie gehören heute zwei Söhne, sieben Enkel und ein Urenkel. Das Paar bewirtschaftete zusammen das landwirtschaftliche Anwesen im Nebenerwerb. Der Verstorbene arbeitete zunächst als Schreinergeselle. Später wechselte er zur Firma Rosenthal nach Amberg, wo er lange Jahre als Schreiner und Ziseleur tätig war, das landwirtschaftliche Anwesen wurde später verpachtet. 1993 ging Martin Schüßlbauer in Rente und setzte sich in seinem Anwesen an der Irlstraße zur Ruhe. Ein harter Schicksaalschlag ereilte ihm, als seine Ehefrau Franziska plötzlich verstarb.
Einen Teil seines Lebens widmete Martin Schüßlbauer dem Ehrenamt. Er war 18 Jahre lang von 1966 bis 1984 im Gebenbacher Gemeinderat vertreten, sechs Jahre übte er das Amt des Ortsvorstehers in Gebenbach aus. Seine politische Heimat war die SPD. Sein rotes Parteibuch hatte sein Idol Herbert Wehner persönlich in Regensburg unterschrieben. Nach 35 Jahren Parteizugehörigkeit trat er wegen des Beschlusses zu den Auslandseinsätzen der Bundeswehr aus der Partei aus. Zusammen mit dem kürzlich verstorbenen Alfons Schöpf aus Gebenbach war er der Initiator und Gründungsvorsitzende der Blasmusik Gebenbach im Jahre 1980. Er blieb 16 Jahre lang deren Vorsitzender und wurde später zum Ehrenvorsitzenden des Blasorchesters ernannt. Der Verstorbene war stolz auf seine Blasmusik und brachte sich als Notenwart, Zeugwart und aktiver Musiker an der Trommel für seinen Verein unermüdlich ein. Seine Musiker schätzten vor allem seine bescheidene Art.
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