Auch in diesem Jahr kamen Vereine und Verbände wieder zahlreich mit ihren Fahnenabordnungen zum Gottesdienst. Festprediger war der Leiter des Seelsorgeamtes im Ordinariat, Domkapitular Monsignore Thomas Pinzer, den die Männergesangvereine aus Ursulapoppenricht und Gebenbach begleiteten. Pinzer hob die Wichtigkeit von Vereinen und Verbänden hervor.
Am Beispiel der DJK erklärte er, dass vor fast 100 Jahren junge Kapläne festgestellt hätten, dass die Jugend eher am Fußballplatz als in der Kirche zu finden war. Ihre Idee war es, die jungen Leute dort abzuholen, wo sie zu finden waren - eben auf dem Sportplatz. Sie zeigten der Jugend damals, dass sie für Gott und die Kirche wichtig ist. Die Gründung katholischer Verbände sei auch eine Folge der französischen Revolution und der deutschen Säkularisation. Der Staat machte sich laut Pinzer immer mehr breit und versuchte, die Religion zurückzudrängen. Damals hätten die Menschen erstmals gemerkt: Wenn sie ihre Religion frei und uneingeschränkt ausüben wollten, mussten sie sich erheben und protestieren. Das sei natürlich in der Gemeinschaft effektiver gewesen.
Ein dritter Grund sei die Verelendung der Bevölkerung im 19. Jahrhundert gewesen. Den Menschen ging es laut Pinzer wirtschaftlich und sozial immer schlechter. Dies habe Christen nicht unbeeindruckt lassen können: Sie gründeten soziale Vereine, um die Not zu lindern. Die Kirche brauche Verbände - um Menschen für das Evangelium zu begeistern, denn der Glaube habe was mit dem Leben der Menschen zu tun.
Dies habe auch Papst Franziskus bestätigt, wenn er in seinem apostolischen Schreiben Evangelii gaudium schreibt: "Verbände sind ein Reichtum der Kirche, den der Geist erweckt, um alle Umfelder und Bereiche zu evangelisieren." Die Fähigkeit zum Dialog mit der Welt, das sei es, was unsere Verbände auszeichne und zur Erneuerung der Kirche beitragen könne.
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