Gastwirtin Christl Obermeier aus Gebenbach lebt ihre Liebe zu den Tomaten auf besondere Art aus und kultiviert rund 250 Sorten dieses vielfältigen Gemüses. Ihr wurde die Liebe und Leidenschaft zum Gärtnern bereits in die Wiege gelegt, denn die Eltern der gebürtigen Schwäbin waren schon leidenschaftliche Hobbygärtner. Einen besonderen Stellenwert nahmen nach ihren Aussagen bereits im elterlichen Garten die Tomaten ein, von denen sie jährlich 50 bis 60 Stöcke unterschiedlicher Sorten im Gewächshaus und im Freiland kultivierten hätten, die den ganzen Sommer einen Augen- und Gaumengenuss garantierten.
"Mich fasziniert die Vielfalt der Tomaten hinsichtlich der Sorten und der Verwertung in der Küche", betont die Gastwirtin. Sie besitzt Samen von rund 250 unterschiedlichster Tomatensorten, davon hat sie heuer etwa 70 Sorten im Gewächshaus und im Freiland angebaut, die prächtigen gedeihen und eine reichlich Ernte bescheren. Die gelernte Hauswirtschafterin und Diplom-Landwirtin baut neben den Tomaten auch rund zehn Basilikumsorten an, ein Muss an Kräuterzutat zu den Tomaten.
Infos über Anbau und Pflege
Schon das dritte Jahr in Folge lädt Christl Obermeier stets Ende August zum Tomaten-Vielfaltsmenü in ihr Gasthaus in Gebenbach ein. Die Teilnehmer lernen an diesen Abend nicht nur die Vorzüge und Eigenschaften der Tomaten kennen, sondern erfahren auch eine Menge über den Anbau und die Pflege dieses Tausendsassas an Gemüse. Doch damit nicht genug, denn die Gastwirtin bereitet mit ihren Gästen noch gezielt ausgewählte Tomatengerichte aus verschiedenen Kulturen vom Orient bis Okzident zu, die garantiert für einen Gaumengenuss der Extraklasse sorgen. Mit dem Aperitif "Tomatolino" werden die Gäste auf das Menü eingestimmt. Dieses wird eröffnet mit einer geröstete Tomatensuppe aus dem Ofen. Des Weiteren bereitet Christl Obermeier für ihre Gäste einen vielseitig verwendbaren Tomatenjus zu, Tomatennudeln, würzige Tomaten mit Joghurtsoße und Kichererbsen mit Tomaten-Aprikosen-Chutney sowie Tomatenpowidl.
Zum Abschluss kredenz die Gastwirtin ein Eis mit Basilikum. Da die jährlichen Informations- und Schlemmerabende zum Thema "Tomate" stets in Kürze ausgebucht sind, wird Christl Obermeier im nächsten Jahr zwei Abende zu diesem Thema anbieten. Sie lässt wissen: Die Rezepte vom Tomatolino und Tomatenpowidl sind aus dem Buch "Atlas der erlesenen Paradeiser" von Erich Stekovic. Das Rezept der würzigen Tomaten stammen aus dem Kochbuch "6 Jahreszeiten" von Joshua McFadden. Die anderen Rezepte sind frei erfunden, beziehungsweise abgewandelte Rezepte aus dem Internet.
Zahlreiche historische Sorten
Die Fachfrau für Tomaten informiert, dass es weltweit rund 8000 Tomatenvarietäten gebe. Über Jahrtausende hätten sich diese ihrer Umgebung angepasst und je nach Standort unterschiedliche Eigenschaften entwickelt. Die Züchtung und damit der Einfluss des Menschen auf die Eigenschaften der Tomaten habe begonnen, als die Menschen sesshaft geworden seien.
"Aus den ursprünglichen hocharomatischen, anspruchslosen Wildsorten entstanden dann zahlreiche historische Sorten je nach Region und Züchtern mit unverwechselbaren Aromen in vielen Geschmacksrichtungen in vielen Farben und Formen zur unterschiedlichsten Verwendung als Nachfrüchte-, Saucen- und Salattomaten sowie zum Trocknen und Einlegen und die im laufenden Prozess immer noch entstehenden Neuzüchtungen", sagt Obermeier. Nach ihren Aussagen hat sie sich nicht der Züchtung verschrieben, sondern der Vermehrung von Tomaten. "Jeder, der einige Quadratmeter eigenes Gartenland oder einen Balkon zur Verfügung hat, kann aus der unendlichen Vielfalt der Tomaten durch eigenen Anbau schöpfen", betont Obermeier und erklärt, dass die Tomaten sowohl im Gewächshaus, als auch im Freiland gedeihen. Sie verwendet als Dünger Schafwolle und Steinmehl. Die Fachfrau empfiehlt das Gemüse ab August nicht mehr zu gießen, um den Geschmack nicht zu verwässern.
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