Die Gemeinde muss für Investitionen zur Erfüllung ihrer Pflichtaufgaben in diesem Haushaltsjahr einen neuen Kredit in Höhe von 1.630.000 Euro aufnehmen. „Ein rapider Anstieg“ meinte Kämmerer Thomas Stöhr dazu. Der Gesamthaushalt für 2021 hat ein Volumen von 5.993.894 Euro, das sich in den Verwaltungshaushalt mit 2.933.110 Euro und den Vermögenshaushalt mit 3.060.784 Euro aufgliedert.
- Leichter Bevölkerungsrückgang
Bürgermeisterin Marina Hirnet erinnerte daran, dass sich der Haupt- und Finanzausschuss am 25. Februar mit dem Haushaltsplan befasst habe. Rückmeldungen seien nicht eingegangen. Kämmerer Stöhr erklärte zu Beginn der Vorstellung des Zahlenwerks, dass die Wünsche aus dem Haupt- und Finanzausschuss in der jetzigen Finanzplanung berücksichtigt worden seien. Mit statistischen Zahlen führte der Kämmerer in die Präsentation des Haushalts ein. Demnach zeigt sich in der Gemeinde ein leichter Bevölkerungsrückgang, die Steuerkraft je Einwohner für 2021 liegt mit 502,62 Euro unter dem vergleichbaren Landesdurchschnitt.
Die Hebesätze für die Grundsteuern A und B sowie die Gewerbesteuer sind seit 2017 einheitlich auf 380 v.H. festgesetzt. Zu den wichtigsten Einnahmen des Verwaltungshaushaltes gehören die Grundsteuer A mit 32.237 Euro, die Grundsteuer B mit 65.687 Euro, die Gewerbesteuer mit 80.242 Euro, der Einkommenssteueranteil mit 595.950 Euro und die Schlüsselzuweisungen mit 757.036 Euro. Zu den wichtigsten Ausgaben des Verwaltungshaushaltes gehören die Kosten für den Betrieb der Kindertagesstätte mit 261.210 Euro, der Straßenunterhalt mit 80.000 Euro, die Schulverbandsumlage mit 61.969 Euro, die Umlage an der Verwaltungsgemeinschaft mit 234.066 Euro und die Kreisumlage mit 522.015 Euro.
- Viel Geld für Feuerwehren
Im Vermögenshaushalt wird deutlich, dass die Gemeinde erhebliche Mittel für die örtlichen Feuerwehren bereitstellt. Das sind Ausgaben für digitale Funkmeldeempfänger (Ausgaben 35.000 Euro, Zuschüsse 24.000 Euro), An- und Umbau des Feuerwehrhauses Neudorf (60.000 Euro), Fortführung des Neubaues Feuerwehrhaus Brünst (100.000 Euro, Einnahme 10.000 Euro Spende), Ankauf eines TSF für die Feuerwehr Neuenhammer (Bereitstellung von Ausgaben in Höhe von 24.200 Euro).
- Ausbau der Kita
Für den Ausbau der Kindertagesstätte sind 100.000 Euro eingeplant. Dazu erklärte Bürgermeisterin Hirnet, dass genaue Planungen für einen Umbau noch nicht vorliegen, weil noch Gespräche mit der Diözese abgewartet werden müssen. Geschäftsleiter Günter Gschwindler wies darauf hin, dass ab 2025 jedes Kind einen Rechtsanspruch auf einen Platz in einer Kindertagesstätte habe und dies in die jetzigen Überlegungen mit einbezogen werden müsse.
- Weitere Baumaßnahmen
Ein großer Ausgabeposten mit 1.792.630 Euro betrifft die Erneuerung von Wasserleitungen, 13.000 Euro werden für die Beschaffung der digitalen Wasserzähler ausgegeben. Mit berücksichtigt im Haushaltsplan hat Kämmerer Stöhr auch die Anteile der Gemeinde für den Neubau des Tierheims Weiden. Die erste Rate für dieses Jahr beträgt 4.573 Euro, zwei gleichhohe Abgaben werden in den beiden kommenden Jahren fällig. Für den Ausbau der Straße von Lösselmühle nach Lösslberg und Leßlohe nach Hagenhaus sind Planungskosten in Höhe von 19.000 Euro vorgesehen. Die Sanierung der Ortsstraße Leßlohe schlägt mit 100.000 Euro zu Buche, die Sanierung von Brücken, ist mit 100.000 Euro veranschlagt.
- Schulden steigen
Die Mindestzuführung vom Verwaltungs- in den Vermögenshaushalt beträgt 153.083 Euro. Zum Ausgleich des Haushaltsplans bedarf es einer Kreditaufnahme von 1.630.000 Euro. Damit erhöht sich der Schuldenstand zum 31. Dezember 2021 unter Berücksichtigung der Tilgung während des Jahres auf 3.341.050 Euro. Die Pro-Kopf-Verschuldung steigt gegenüber dem Haushaltsjahr 2020 mit 1370 Euro auf 2536 Euro an. Kämmerer Stöhr wies in seinem Finanzplan bis 2024 hin, dass die Gemeinde für die Anschaffung neuer Löschfahrzeuge für die Wehren Brünst, Neudorf und Waldkirch „viel Geld in die Hand nehmen muss“. Unabhängig dieser Ausgaben ist laut dem Kämmerer auch die regelmäßige Instandsetzung des gemeindlichen Straßennetzes angesagt. Wichtig sei aber, trotz dieser Ausgaben die Konsolidierung des Haushalts nicht aus den Augen zu verlieren. Unabdinglich sei, alle Investitionen und die Standards an die mittelfristige Leistungsfähigkeit des Haushalts anzupassen. Mehrheitlich gegen die Stimmen von Andreas Götz, Achim Helgert, Bernhard Götz (alle BLG) und Jürgen Schiller (FW) billigte der Gemeinderat den Haushaltsplan 2021, die dazugehörige Satzung, das Investitionsprogramm und den Finanzplan für 2020 bis 2024.
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