An Neujahr werden es 50 Jahre, dass Brünst, Dimpfl, Georgenberg, Neudorf und Waldkirch sich zur Großgemeinde Georgenberg vereint haben. 1972 kam der Ortsteil Neuenhammer aus der zu diesem Zeitpunkt aufgelösten Gemeinde Bernrieth hinzu, während am 1. Juli 1976 die Ortschaften Bernlohe, Hagenhaus und Leßlohe der ebenfalls aufgelösten Gemeinde Reinhardsrieth folgten.
Vor über fünf Jahrzehnten haben die Bürger selbst die Gebietsreform in die Hand genommen und mit diesem mutigen Schritt die mögliche Zersplitterung mit einer eventuellen Eingemeindung nach Pleystein, Waidhaus und Waldthurn verhindert.
Albert Kick, ab 1972 im Gemeinderat, von 1978 bis 1984 zweiter Bürgermeister und dann bis 1996 Chef im Rathaus, erinnert sich: Bei der Abstimmung am 18. Oktober 1970 entschieden sich die Wahlberechtigten der fünf kleinen Kommunen zu rund 85 Prozent für die Einheitsgemeinde Georgenberg. Nachdem in Georgenberg kurz zuvor das neue Rathaus gebaut worden war, lag es nahe, dass Bürgermeister und Verwaltung dort einzogen.
„Am 1. Dezember 1970 haben die fünf Bürgermeister den Vertrag unterschrieben“, erinnerte sich Max Steger bei der 25-Jahr-Feier am 23. Februar 1996. Das waren damals Johann Nickl (Brünst), Johann Frischholz (Dimpfl), Erhard Striegl (Georgenberg), Adolf Herold (Neudorf) und Otto Guber (Waldkirch).
Der beim damaligen Landratsamt Vohenstrauß für die Kommunalaufsicht zuständige Regierungsamtmann und spätere Vohenstraußer Bürgermeister hatte bereits im Vorfeld die Hauptarbeit geleistet und führte später mit Adolf Herold als Standesbeamter kommissarisch die Geschäfte in der neuen Gemeinde bis zur Wahl von Bürgermeister und Gemeinderat Ende Februar 1971.
In einer spannenden Abstimmung setzte sich Herold gegen Erhard Striegl durch und leistete zusammen mit der Verwaltung, an der Spitze Josef Zimmermann, Aufbauarbeit. Eine der ersten großen Maßnahmen war die Flurbereinigung.
Dazu kamen die Verbesserung und Erweiterung der Wasserversorgung, die Abwasserentsorgung mit dem Bau von sogenannten „Bürgermeister-Kanälen“ oder der Ausbau des Straßen- und Wegenetzes. Nicht zuletzt gelang es den Kommunalpolitikern 1975, mit der Unterstützung des damaligen Vorsitzenden der CSU-Landtagsfraktion Gustl Lang, die drohende Schließung der vierklassigen Grundschule zu verhindern.
In der Ära von Albert Kick (1984 bis 1996) – da war Georgenberg bereits seit 1. Mai 1978 Mitgliedsgemeinde der Verwaltungsgemeinschaft Pleystein – ragen vor allem die Sanierung von Flurbereinigungsstraßen, der Beginn der Dorferneuerung, der Umbau und die Erweiterung des Rathauses, der Kauf des Grundschulgebäudes sowie die Einleitung der Erneuerung der Wasserversorgungsanlage und des Baus der Kläranlage in Neuenhammer heraus.
Alfred Schriml, der Kick 1996 ablöste, führte den Bau der Kläranlage fort, machte den Weg frei für die Ausweisung des Baugebiets „Sandfeld“, ließ den neuen Brunnen vor dem Rathaus erstellen und leitete die Errichtung des neuen Wasser-Hochbehälters auf der Planer Höhe ein. Ein Höhepunkt seiner Amtszeit war die Gemeindepartnerschaft mit dem Markt Wirsberg im Mai 1998.
Abschluss und Einweihung des Hochbehälterbaus fielen dann schon in die Amtszeit von Johann Maurer, der von 2002 bis 2020 die Geschicke der Gemeinde leitete. Er setzte wie seine Vorgänger auf die Dorferneuerung. Das zeigte sich etwa beim Ausbau von Zufahrtsstraßen zu Weilern und Einöden oder dem Ausbau des Kreuzungsbereichs im Ortsteil Lösselmühle. Dazu kamen die kontinuierliche Instandsetzung von Gemeindestraßen, der Umbau des Georgenberger Rathaus, die Erweiterung des Bauhofs und nicht zuletzt die Konsolidierung der Finanzen.
Seit 1. Mai dieses Jahres steht Marina Hirnet an der Spitze der Gemeinde. Sie konnte die noch von Maurer eingeleitete Erschließung des Baugebiets „Sandfeld“, verbunden mit dem Ausbau der Gemeindeverbindungsstraße Georgenberg – Neukirchen zu St. Christoph, abschließen und das 2019 bestellte Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF) an die Feuerwehr Neuenhammer übergeben.
Voll im Gange ist der ebenfalls im vergangenen Jahr begonnene Neubau des Feuerwehrhauses im Ortsteil Hinterbrünst, während der Anbau an das Gemeinschaftshaus in Neuenhammer mit einer Fahrzeughalle für die örtliche Feuerwehr noch bevorsteht. Ins Auge gefasst sind auch schon sogenannte Einfache Dorferneuerungen im Bereich Neudorf / Neukirchen zu St. Christoph und Waldkirch.















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