Georgenberg
31.07.2023 - 11:30 Uhr

Sturm auf die Burgruine Schellenberg

Schauspieler lassen beim Fest die Erstürmung der Burg mit einem krachenden Spektakel wieder aufleben. Die Darsteller und die vielen Besucher trotzen dabei dem immer wieder einsetzenden Regen.

Ohne Zweifel: Es war ein perfektes Burgfest, schließt man das Wetter aus. Aber dafür konnte selbst Landtagsabgeordneter Stephan Oetzinger nichts, auch wenn er als Schirmherr schon etwas traurig war, dass am Sonntag einige heftige Regenschauer niederprasselten. „Ich habe mir aber sagen lassen, dass es vor 25 Jahre noch mehr geregnet hat“, wusste er und ergänzte lächelnd: „Also ist das heute eine Steigerung.“ Regen hin, Regen her: Die Gemeinde als Veranstalter des Jubiläums „525 Jahre Erstürmung der Burg Schellenberg und 25-jähriges Partnerschaftsjubiläum mit dem Markt Wirsberg“ hatte vor allem dank des Bauhofs alles in der Hand. Ihm galt neben allen an den Festlichkeiten Beteiligten der besondere Dank des zweiten Bürgermeisters und Festleiters Rudolf Völkl.

Der Psalm „Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat“, stellte der evangelische Pfarrer Wilfried Römischer im ökumenischen Gottesdienst mit Pfarrer John Subash Vincent in den Mittelpunkt seiner Predigt. Dabei war er der Ansicht, „dass Gott die Schätze des Evangeliums aufgeteilt hat, damit wir gar nicht anders können, als aufeinander zuzugehen und uns wertzuschätzen“. Und im Hinblick auf die Partnerschaft zwischen Georgenberg und Wirsberg war Römischer sicher: „Sie kann man nicht verordnen, sie kann nur wachsen aus freien und offenen Begegnungen.“ Dabei erinnerte er auch an die historischen Verbindungen aus dem 15. Jahrhundert und sprach wegen des Aufschwungs durch die Wirsberger von einer „Win-win-Situation für die Adelsfamilie und die Menschen hier“.

Beliebtes Wander- und Ausflugsziel

Neben der Geschichte um die Burg Schellenberg blickte Marina Hirnet an die im Mai 1998 „offizielle Versöhnung“ mit den Wirsbergern zurück, als sie die von Bürgermeister a. D. Alfred Schriml und dem inzwischen verstorbenen Ehrenbürger Johann Ermer initiierte Partnerschaft ansprach. Das Gebiet um den Schellenberg bezeichnete die Bürgermeisterin als beliebtes Wander- und Ausflugsziel.

Die Blaskapelle Waldkirch unter der Leitung von Bernhard Träger hatte bereits die Eucharistiefeier mitgestaltet und erntete beim Frühschoppen viel Beifall. Nahtlos ging es musikalisch am frühen Nachmittag weiter. Perfekt zugeschnitten für das historische Fest war das Gastspiel der „Amici Musicae Antiquae“. Die Gruppe um Alois Meindl begeisterte mit Musik und Gesang aus dem Mittelalter, auch dank der Tänzerin Micaela.

Immer weniger Zeitzeugen

„Leider werden es immer weniger Zeitzeugen“, bedauerte Karl-Heinz Krüger. Das Wirsberger Marktratsmitglied, unter anderem in Begleitung von Geschäftsleiterin Andrea Müller und einer Abordnung der Feuerwehr, erinnerte an viele Begegnungen und hoffte, „dass unsere Partnerschaft wieder mehr belebt wird“. An diese soll laut Hirnet sowohl in Wirsberg als auch in Georgenberg die an Krüger übergebene große Tafel hinweisen. Kreiert hat sie Georgenbergs Kunstmaler Reinhold Schultes.

„Das war der 12. Juli 1498, als der Hauptmann Konrad von Wirsberg voller Stolz berichten konnte, ‚die Sach so kürzlich zu End gebracht‘ zu haben“, hatte die Bürgermeisterin den Höhepunkt des Burgfestes bereits angekündigt. Oswald Hamann ließ inmitten der Burgruine die Geschichte vor 525 Jahren und davor aufleben, bevor die im tschechischen Tachov beheimatete Gruppe „Zlatý Grál“ (Goldener Kral) mit dem Theaterverein „Wir im Bärnauer Land“ mit Alfred Wolf die Erstürmung der Burg aufleben ließ. Bei dem großartigen Schauspiel krachten Kanonen, bis die Widersacher in Gefangenschaft genommen werden konnten.

21 Aussteller sorgten trotz des hin und wieder starken Regens für einen Festtag der Extraklasse. Auch die Kinder kamen nicht zu kurz, etwa am Stand des Naturparks Nördlicher Oberpfälzer Wald oder bei Schminken.

Hintergrund:

Mitwirkende beim Schellenbergfest

  • Blaskapelle Waldkirch
  • Gruppe „Zlatý Grál“ aus Tachov
  • Theaterverein „Wir im Bärnauer Land“
  • 21 Aussteller
  • der evangelische Pfarrer Wilfried Römischer und Georgenbergs Pfarrer John Subash Vincent
 
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