„Der einmal große Kreis ist wieder kleiner geworden“, stellte Albert Kick fest. Die Hauptursache war aber auch der zum „Annafest“ am Sonntag eingesetzte Regen. „Das schlechte Wetter hat sicher einige abgehalten zu kommen“, bedauerte Georgenbergs Altbürgermeister. Dennoch freute sich der Organisator über das Wiedersehen mit ehemaligen Neulosimthalern, bei dem die Teilnehmer in alten Erinnerungen schwelgten, und erinnerte an die vor 75 Jahren begonnene Vertreibung.
Monsignore Andreas Uschold verglich im Gottesdienst in der Pfarrkirche damit das Schicksal des ebenfalls flüchtenden Jesu: „Um sein Leben zu retten, muss das Kind fliehen. Josef sieht sich unversehens in der Rolle des Fluchthelfers und muss sich irgendwo in der Fremde eine Existenz aufbauen.“ Laut Marina Hirnet ist Vertreibung, Flucht und Verlust der Heimat ein aktuelles Thema, aktuell bedingt auch durch Naturkatastrophen. So hätten Menschen von einer Minute auf die andere ihre Heimat verloren.
„Um weltweit sensibler zu werden für die Not und die Belange der Vertriebenen, kann der heutige Tag vielleicht einen kleinen Beitrag liefern“, fand die Bürgermeisterin. "Die Zeiten, in denen mit Heimat nur Folkloristisches oder Ewiggestriges assoziiert worden ist, sind vorbei.“ Heimat sei das Umfeld, „das uns in Kindheit und Jugend prägt und wir schon deshalb nicht vergessen können. Und die Erinnerung kann uns auch niemand nehmen.“
Nicht fehlen durfte am Ende der Messe das „Böhmerwald-Lied“, das Klaus Wittmann auf dem Akkordeon spielte. Am Gedenkstein Leßlohe legten schließlich Uschold, Hirnet und Kick einen Kranz nieder. Dabei erinnerte Kick an die verstorbenen ehemaligen „Rousntoler“, darunter die erst am 22. Juli in Amberg zu Grabe getragene Ida Hawlitschek.
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