Mit dem Ausklingen der Pandemie läuft das Leben im Mehrgenerationenhaus wieder an. Dazu kommt, dass die Stadthalle fertig saniert ist und Betreiber Learning Campus wieder in der gewohnten Umgebung agieren kann. Nun stellte Koordinatorin und Quartiermanagerin Anja Zankl ihre Arbeit dem Stadtrat vor. Der Leitfaden: "Bestehende Angebote erhalten, neue Angebote schaffen, Vernetzung fördern, Ehrenamtliche gewinnen, Bedarfe erkennen und umsetzen sowie zuletzt der Umzug in die neuen Räumlichkeiten."
Lag das Programm 2022 wegen den Einschränkungen nur bei acht Kursangeboten ist dies nun 2023 auf 19 gewachsen. Zu Klassikern wie Hutza-Nachmittag, Rückengymnastik oder der Mediensprechstunde kamen neue Kurse wie Entspannung nach Jacobsen, Yoga oder Geburtsvorbereitungskurse dazu. Das Personal besteht aus Koordinatorin Zankl, einer Verwaltungsmitarbeiterin, einer Übungsleiterin für Rückengymnastik sowie einer 520-Euro-Kraft. Die Ehrenamtlichen wurden zum Vorjahr von drei auf acht aufgestockt.
Steigende Zahlen
Die Resonanz ist in diesem Jahr stark gestiegen: Gerade die Senioren freuen sich auf ihren Hutza-Nachmittag und so besuchen diesen nun um die 35 Menschen statt vorher 20, die Rückengymnastik hat die Teilnehmerzahl auf fast 20 verdoppelt und die wöchentlichen Beratungsanfragen haben sich von drei auf über zehn verdreifacht. Einzig der Jugendtreff bereitet Kopfzerbrechen. Als Schnittstelle sollte er Jung und Alt verbinden. "Manchmal kommen einer oder zwei, manchmal kommt auch gar keiner. Ich kann´s nicht so recht verstehen." Jugendbeauftragter Stefan Pappenberger (CSU) will die Bekanntheit steigern, um mehr Jugendliche zu locken.
Wichtig ist für Zankl die Gewinnung von Kooperationspartnern: Dazu gehören lokale Organisationen wie die Grund- und Mittelschule oder die Volkshochschule in Eschenbach, aber auch Schuldnerberater, das Jobcenter und das Jugendamt. "Durch den Umzug in die Stadthalle werden mehr Menschen angesprochen", stellt Zankl fest, "die Räumlichkeiten sind sehr attraktiv und heimeliger als vorher. Und sie sind barrierefrei". Der Umzug von der Grundschule hatte insgesamt vier Wochen gedauert.
Weiter bietet Zankl über das Quartiersmanagement der Sozialen Stadt Bürgersprechstunden an. Dort hilft sie Bürgern beim Ausfüllen von Formularen, bietet Erstgespräche zum Thema Schulden an und vermittelt an Schuldnerberater, zu Job- und Schulungsangeboten und zwischen Ämtern und Klienten. Dabei macht sie auch Hausbesuche. "Die Anfragen werden immer mehr. Meist geht es um Schulden und Arbeitslosengeld."
Lisa Brandl (FW) gab zu, dass ihr das Mehrgenerationenhaus vorher kaum bekannt war: "Aber mittlerweile ploppt in den sozialen Medien ständig irgendein Post auf." Zankl antwortete, sie will den Social-Media-Auftritt verstärkt ausbauen und achtet auch in den lokalen Medien vertreten zu sein.
Mehr Kontakt zu Vereinen
Vertreter aller Fraktionen lobten Zankls Arbeit. Stadtverbandsvorsitzender Gerhard Mark (CSU) glaubte, dass Zankl wie geschaffen für die Position sei, vermisste in ihrer Präsentation aber den Bezug zu den örtlichen Vereinen. Er fragte nach Kontakten oder gemeinsamen Aktionen. Zankl räumte ein, dass dies während Corona schwierig war, es aber schon Aktionen und Vermittlung für Fußball und Volleyball gegeben hat. Für eine weitere Zusammenarbeit ist sie offen und kann sich einen Kontaktabend mit Vereinsvertretern vorstellen.
Thomas Weiß (SPD) war angetan vom Engagement: "Eine Einrichtung wie das Mehrgenerationenhaus lebt von der Person, die drin steckt." Zankl strahlend: "Das Mehrgenerationenhaus ist mein Baby."
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