Im Rahmen des 73. Festivals junger Künstler Bayreuth traten junge Musiker und Musikerinnen im Alter von 13 bis 21 Jahren in der Friedenskirche Grafenwöhr auf. Die Musiker hatten die absolut "Bock und wollen ihren Traum mit ihrer Musik leben. Das war spürbar.
"Rituals" (Rituale), so das Motto des Festivals, sind "oft freudige Ereignisse, die immer wiederkehren und immer wieder sehr schön sind", gestand zu Beginn Bürgermeister Edgar Knobloch. Der Konzertmeister des Barockorchesters Martin Schneider (25) lüftete das Geheimnis der Instrumente, auf denen er und die jungen Künstler spielen. "Es handelt sich um historische beziehungsweise Nachbauten davon." Die Saiten seien nicht aus Stahl gefertigt, sondern aus Schafs- oder Rinderdarm. "Die Bögen sind anders gekrümmt und leichter." Deshalb mussten die Akteure vor jedem neuen Stück ihre Instrumente stimmen.
Das Publikum konnte eintauchen in die barocke Musik von Georg Philipp Telemann, Johann Georg Pisendel, Philipp Heinrich Erlebach, Georg Muffat, Heinrich Ignaz Franz von Bibern, Johann Sebastian Bach und Charles Avison. Der silberhelle und warme Klang von Streichinstrumenten mit Darmsaiten, die spannende Artikulation mit dem Barockbogen, der berührende Ton der Blockflöte. Diese wunderbare Klangwelt der barocken Musik sollten auch Jugendliche erleben können. Das war im Jahr 2014 die Idee zur Gründung des Bayerischen Jugend-Barockorchesters (BayJuBa), dem damals ersten Jugendorchester dieser Art in Süddeutschland durch Ralf Jaensch.
"Chapeau. Da kann man nur den Hut ziehen" vor dieser Leistung, dem natürlich kräftiger Applaus der Zuhörer folgte. In einer Zugabe zeigten die jungen Akteure, dass sie auch theaterfähig sind, als die beiden Piano-Spieler miteinander wetteiferten und dem Publikum damit Lächeln in ihre Gesichter zauberte.
Auch am Sonntag, 20. August kann man sich in Grafenwöhr, und zwar auf der Naturbühne am Schönberg nochmals bei einem Konzert im Rahmen des 73. Festivals junger Künstler Bayreuth verzaubern lassen. Dann heißt es um 19 Uhr: „Spirit of Portugal“.
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