Grafenwöhr
02.04.2024 - 17:33 Uhr

Bruckner-Messe: Achtstimmiges Gloria in der Friedenskirche

Vier Stunden vor einem großen Musikereignis wurde das Leiden und Sterben von Jesus gefeiert. Im Karfreitagskonzert können die Zuhörer ein "persönliches kleines Osterfest" des Komponisten Anton Bruckner erleben.

Pfarrer Daniel Fenk sprach in der gut gefüllten großen Friedenskirche vom "persönlichen Leidensweg", den Anton Bruckner gegangen ist. "Erst die siebente Symphonie hat ihm zum Durchbruch verholfen", sagte der Pfarrer beim Karfreitagskonzert. Die 39 Sängerinnen und Sänger sowie das Projektorchester, bestehend aus Musikern und Musikerinnen des fränkisch-oberpfälzischen Raumes widmeten dem Österreicher zu seinem 200. Geburtstag Motetten und die Messe in e-Moll.

Anton Bruckner hatte in seinem Leben mit vielen Widerständen, Enttäuschungen und Niederlagen zu kämpfen. In Linz gelangte Bruckner als Orgelimprovisator und als Komponist von kleineren weltlichen und geistlichen Werken sowie dreier großer Messen zu überregionalem Ansehen. Seine Berufung lag jedoch in der Symphonik.

In Wien wurde seine Orgelkunst gewürdigt; aber erst mit der siebenten Symphonie erzielte Bruckner sensationelle Erfolge in Deutschland. Die Uraufführung seiner Achten Symphonie (1892) durch Hans Richter im Wiener Musikvereinssaal wurde der größte Triumph seines Lebens. Nicht mehr vergönnt war es ihm, die Partitur seiner "dem lieben Gott" gewidmeten Neunten Symphonie zu Ende zu schreiben, denn am 11. Oktober 1896 nahm ihm der Tod die Feder aus der Hand.

"Aequale" mit drei Posaunen

Mit grandioser Leidenschaft reichte das Klangbild vom einfachen Unisono bis zum achtstimmigen Vollklang. Mit dem berühmten "Locus iste" eröffnete die Chorgemeinschaft "St. Georg" aus Pressath das Konzert. "Pange lingua" hatte Bruckner als sein "Lieblings-Tantum ergo" bezeichnet. "Aequale", die von drei Posaunen gespielt wurde, haben Trauercharakter.

Zu dem festlichen achtstimmigen Gesang des Chores stimmten Oboen, Klarinetten, Fagotte, Hörner, Trompeten und Posaunen mit ein. Theologische Dimensionen kommen beim "Gloria" ins Spiel. Die musikalischen Aussagen des werden im abschließenden Amen noch bekräftigt.

Viel Beifall

"Ich erwarte die Auferstehung der Toten und das Leben der kommenden Welt. Amen", wurde von Chor und Instrumentalisten unter der Gesamtleitung von Richard Waldmann professionell musikalisch wunderbar umgesetzt. "Es war nicht immer leicht", bekannte dieser am Schluss. Doch alle Mühen haben sich gelohnt. Das bekräftigte ein lange anhaltender Applaus.

"Nehmen Sie das mit nach Hause, was Bruckner geglaubt hat", sagte Waldmann abschließend.

 
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