Grafenwöhr
13.09.2022 - 17:56 Uhr

Denkmälern Grafenwöhrs auf der Spur

Die Stadtführerinnen Christine Meinl (links), Marianne Gottschalk (dritte von rechts) und Elisabeth Schreml (rechts von hinten) hatten bei der Stadtführung viele interessante Fakten und Anekdoten zu den historischen Gebäuden in Grafenwöhr zu berichten. Bild: abu
Die Stadtführerinnen Christine Meinl (links), Marianne Gottschalk (dritte von rechts) und Elisabeth Schreml (rechts von hinten) hatten bei der Stadtführung viele interessante Fakten und Anekdoten zu den historischen Gebäuden in Grafenwöhr zu berichten.

„KulturSpur. Ein Fall für den Denkmalschutz“. Unter diesem Motto erfuhren gut 25 Interessierte am Tag des Denkmals interessantes zu historischen Gebäuden in Grafenwöhr. Und auch das Wetter spielte mit.

Die Grafenwöhrer Stadtführerinnen Marianne Gottschalk, Elisabeth Schreml und Christine Meinl begeisterten bei der gemeinsamen Spurensuche mit vielen Informationen. Pünktlich um 14 Uhr hörte es auf zu regnen und sogar die Sonne blitzte durch die Wolken. Die besondere Stadtführung startete beim historischen Rathaus auf dem Grafenwöhrer Marktplatz, das nach Regensburg das zweitälteste Rathaus der Oberpfalz. Der neugotische Bau mit drei Geschossen diente im Laufe der Jahre auch als Kerker, Sparkasse, Metzgerei, Bäckerei, Tanzsaal und in der Nachkriegszeit als Schule. Pläne, das Rathaus mit dem Bau des Truppenübungsplatzes abzureißen und durch einen modernen Bau zu ersetzen, wurden glücklicherweise nicht umgesetzt. Im ehemaligen Kommunbrauhaus in der Wolf-Dietrich-Mayr-Straße wurde 1941 die letzte Maische eingebraut. Bereits mit Erhebung zur Stadt 1361 erhielt Grafenwöhr das Recht sein eigenes Bier zu brauen.

Zur Mariä-Himmelfahrtskirche wussten die Stadtführerinnen einiges zu erzählen. Die alte Pfarrkirche wurde bereits im 14. Jahrhundert erbaut und erlebte so manches in dieser langen Zeit. Ein Blitzschlag zerstörte das Kirchenschiff, 1870 schmolzen bei einem Stadtbrand die Glocken und auch viele sakrale Gegenstände wurden geraubt. Die St. Ursula Kirche auf dem Grafenwöhrer Friedhof aus dem Jahr 1595 war zuerst eine calvinistische Christuskirche. Sie wurde erst von Herzog Maxmilian 1. von Bayern, der streng katholisch war, wieder zu einer katholischen Kirche und der Heiligen Ursula geweiht.

Das Christushaupt in der Kirche, aus dem 14. Jahrhundert, ist das älteste Kulturgut Grafenwöhrs. Weiter ging die Stadtführung zum Kastenhaus, in dem mittlerweile das Kultur- und Militärmuseum beheimatet ist, wo in früherer Zeit auf vier Etagen Getreide und weitere Abgaben im sogenannten Zehentkasten gelagert wurden. Der alte Pfarrhof in der alten Pfarrgasse bildet den Abschluss der Tour. Der im Kern mittelalterliche Bau wurde noch bis ins Jahr 1828 als Pfarrhof genutzt.

 
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