Musik, die zum einen von einem sehr menschlichen Gefühl des Glaubens an die ewige Ruhe beherrscht ist, zum anderen aber den Glanz der Auferstehung durchstrahlen lässt, durften die zahlreichen - vor allem auch jugendlichen - Zuhörer in der österlichen Stimmung in der Friedenskirche in Grafenwöhr erleben.
Festliche Musik an einem Tag der Stille muss kein Widerspruch sein. Wer es dennoch so empfindet, dem beweist die Pressather Chorgemeinschaft St. Georg und ihr Leiter Richard Waldmann seit vielen Jahren in dieser Abendmusik das Gegenteil. Auch dass es gerade die Musik es sein kann, die zur Besinnung, zum Nachdenken und, wer denn will, zum Gebet anregen kann.
In diesem Jahr stand die Musik des französischen Komponisten Gabriel Faure im Mittelpunkt. Ob das "Gebet für die Ukraine" von Valentin Silvestrov oder Max Regers "Der Mensch lebt und bestehet nur eine kleine Zeit", schon eingangs bestätigte der Pressather Chor die Eigenschaften, die ihm über die Region hinaus Anerkennung bringen: harmonischer Klangkörper und möglichste Ausgewogenheit in den einzelnen Stimmen. Mit dem Cantique de Jean Racine des erst 19-jährigen Faure, das in seiner Klanglichkeit bereits auf die Würde des Requiems hinweist, leiteten Chor und Orchester zum Hauptwerk der abendlichen Stunde über. Dabei war die Besetzung des Orchesters eher kammermusikalisch daher, eben so, wie sie den Verhältnissen in der Entstehungszeit entsprach.
Mit gelungenem Ergebnis: Der Chor, allen voran der mit überwiegend jungen Stimmen besetzte Sopran, war in keiner Phase des Werkes - auch nicht bei den wenigen Forte-Stellen - gezwungen, zu sehr zu forcieren. Der Gedanke der ewigen Ruhe zog sich durch alle sieben Teile des Requiems. Besonders das "In Paradisum" in seiner zarten Klanglichkeit am Ende des Werkes und das mit ihm korrespondierende Sanctus, begleitet von Harfe und einer überirdisch melodisch klingenden Solovioline, beeindruckten dabei.
Adnan Barami gestaltete die Bariton-Partien sehr einfühlsam und mit der nötigen Empathie, was gleichermaßen für die Instrumentalisten gilt und mit ursächlich war für eine ergreifende Musik, bei der einige Besucher die ein oder andere Träne im Auge hatten.
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