Edgar Knobloch hatte eine wichtige Aufgabe zu verrichten. Denn mit Karl Schönberger trat ein neues Mitglied dem Kreis der Feldgeschworenen bei. "Eine wichtige Aufgabe", wie der Bürgermeister betont, "nur die Feldgeschworenen dürfen die Grenzsteine versetzen. Die Bürger verlassen sich auf die Markierungen."
Georg Schwindl ist schon seit 1998 Obmann in Grafenwöhr und überwachte die Zeremonie genau. Den Feldgeschworenen trat er 1988 bei. Schönbergers Ernennung war notwendig geworden, da Theodor Schmeilzl aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr aktiv seine Aufgabe erfüllen kann. "Aber Feldgeschworener bleibt man ein Leben lang", erklärt Knobloch.
"Für Nachwuchs sorgen wir schon selbst", erklärt der Obmann. So fragte Schwindl Schönberger, ob er denn nicht Interesse hätte und musste ihn nicht lange überreden. Oft seien es ältere Mitbürger, die die ehrenamtliche Tätigkeit annehmen und Zeit dafür haben, oder kurz vor der Rente stehen.
Die Kameraden Georg Schwindl, Alfons Meiller, Michael Müller, Johann Arnold, Josef Kneidl, Johann Reichl, sowie Friedrich Arnold nahmen Schönberger einstimmig in ihre Gemeinschaft auf. Knobloch nahm dem 62-Jährigen den Amtseid ab. Mit Schönberger gibt es nun wieder sieben aktive Grenzsteinwächter in Grafenwöhr. "Es sind vier für Grafenwöhr und einer pro Vorort vorgesehen", sagt Schwindl.
Eine Einweihung ins mysteriöse Siebener-Geheimnis blieb vorerst aus. "In Zeiten von GPS und digitaler Erfassung spielen die geheimen Grenzzeichen keine große Rolle mehr", erklärte Schwindl.
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