"Steht auf und gebt der Welt ein Lebenszeichen, in jedem von euch brennt dasselbe Licht. Noch ist es dunkel, doch die Nacht wird weichen. Schenkt der Welt ein menschliches Gesicht.“ Stadtpfarrer Bernhard Müller zitierte in seiner Predigt in Grafenwöhr Zeilen, die aus dem Musical "Kolpings Traum" stammen. Inspiriert wurde das Lied "Lebenszeichen" vom Wirken Adolph Kolpings und von den schlimmen Umständen, mit denen die Menschen damals leben mussten. Die Sehnsucht der Menschen nach Freiheit und Gerechtigkeit, nach Hoffnung und Zuversicht, nach Sorglosigkeit und Perspektive sei groß gewesen.
"Adolph Kolping hat es durch sein Wirken als ,Handwerker Gottes‘ geschafft, der Sehnsucht der Menschen ein ,Zuhause‘ zu geben. In ihm brannte das Licht Jesu Christi. Kolping gab diese Licht auf vielfältigen Art und Weise weiter und schenkte der Welt wieder ein menschliches Gesicht", erklärte der Pfarrer. Heute sei die Sehnsucht der Menschen nicht viel anders als damals. Doch der Blick in die Zukunft scheint momentan nichts Gutes zu verheißen. "Wie sollten wir der Welt ein menschliches Gesicht schenken, wenn wir es mit den sogenannten Alltagsmasken verhüllen müssen?" Diese Frage stellte sich Pfarrer Müller. Das einzige, was wir momentan wahrnehmen, wenn wir in die Gesichter unserer Mitmenschen blicken, seien Sorgenfalten.
Das Coronavirus zwinge uns dazu, auf Distanz zu gehen, obwohl wir uns so sehr nach der Begegnung mit anderen und dem Erleben von Gemeinschaft sehnen. Gott wisse das und suche deshalb die Begegnung mit uns Menschen, sagte der Pfarrer. Dies sei das Geheimnis der Heiligen Nacht: Gott schenke der Welt ein menschliches Gesicht.
Auch wir können der Welt ein menschliches Gesicht schenken, wenn wir um Vergebung bitten, betonte der Pfarrer.
Den Kolpinggedenktag gestaltete auch ein Teil des Kolping-Kinderchores und Kolping-Vorsitzender Andreas Greiner an der Gitarre. Nach dem Segen des Pfarrers und Kolping-Präses standen noch Ehrungen langjähriger Kolping-Mitglieder auf der Tagesordnung. Für 25 Jahre Treue wurden geehrt: Christa Gebhardt, Werner Gebhardt, Christian Biersack, Monika Bräutigam, Martina Brunner, Andreas Greiner, Matthias Hacker, Stephan Wolf und Simone Sieber. Seit 50 Jahren halten Gerhard Hörl, Albert Specht, Josef Specht und Reinhard Hoheisel Kolping die Treue sowie seit 70 Jahren Adolf Renner und Fritz Trummer.
















 
 
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