Schier unglaublich. Er steht seit mehr als 25 Jahren in Folge an der Spitze des Deutsch-Amerikanischen Kontaktclubs, führt diesen mit Umsicht und großem Engagement zur vollen Zufriedenheit der weit über hundert Mitglieder. Er ist "up to date" auf dem Computer und in Sachen Politik, macht seit Jahrzehnten mit dem Auto Urlaub in Italien, ist fit wie ein Turnschuh und tanzt „wöi da Lump am Steckn“. Kurz, der Mann scheint vielen phänomenal. Wahr ist: So einen wie ihn dürfte es so leicht keinen zweiten geben: Walter Brunner konnte am 30. Juli seinen 90. Geburtsteig feiern. Klar, dass es da zuging wie in einem Bienenstock.
Für Bürgermeister Edgar Knobloch war es eine Ehre, einer der ersten Gratulanten zu sein. Namens der Stadt überbrachte er Glückwünsche nebst Geschenk und zeigte sich voller Bewunderung über seinen agilen Bürger. Er gipfelte in der Feststellung: „Man mag sich wünschen, 90 zu werden, aber nur dann, wenn man sich so fühlt wie der Walter.“ Bald darauf erklang Musik vom Garten her. Das Stimmungsduo aus Weiden, Norbert Fiedler und Buwi Voit, überraschte den Freund mit einem Standerl. Was, wie dieser zugab, Gänsehautfeeling auslöste. Um seine Rührung zu „überspielen“, schnappte er sich die Teufelsgeige und ergänzte temperamentvoll die Musiker. Dann ging es Schlag auf Schlag: Nachbarn, Bekannte, eine große Abordnung des Deutsch-Amerikanischen Kontaktclubs, Vertreter weiterer Vereine, amerikanische Freunde, der Vorsitzende des Deutsch-Amerikanischen Gemeinsamen Ausschusses, Helmuth Wächter, Franz Zeilmann, Susanne Bartsch und Andreas Kreuzer von der amerikanischen Personalverwaltung und, und, und. Sie alle drückten Walter herzlich.
Seit 65 Jahren treu an seiner Seite steht Gattin Anni. Im Februar konnte das Paar das seltene Fest der Eisernen Hochzeit feiern. Ein Sohn und eine Tochter gingen aus der Ehe hervor. Anni musste einst kriegsbedingt aus dem tschechischen Karlsbad flüchten, Walter ist gebürtiger Franke. In Grafenwöhr fand er berufsbedingt seine große Liebe. Beide hatten eine harte Kindheit und Jugendzeit, Not und Entbehrung waren die täglichen Begleiter. Was ihren eisernen Lebensmut, Frohsinn und Optimismus indes nicht trüben konnte. „Wir wissen um die Gnade unseres langen Lebens in Gesundheit und sind hochzufrieden“, so ihre Bilanz.
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