Sie hatte sich schon so auf die Aktion Anfang Januar gefreut, doch daraus wird nun nichts, berichtet Gemeindereferentin Christine Gößl geknickt. Die 23 Sternsinger, die in Grafenwöhr durch die Straßen gezogen wären und den Segen gespendet hätten, müssen wegen der Corona-Pandemie zu Hause bleiben. Trotzdem will Gößl nicht klein bei geben. "Gerade jetzt braucht man den Segen", ist sie überzeugt.
Deshalb gibt es für die Grafenwöhrer den vorab gesegneten Segensaufkleber in diesem Jahr zum Selbstaufkleben. In ein Kuvert, das im Weihnachtspfarrbrief mitgeschickt wurde, kann außerdem eine Spende für das Kindermissionswerk gelegt werden, erklärt Gößl. Ihren Spruch werden die Sternsinger zwar in diesem Jahr nicht vor den Haustüren aufsagen, dafür aber in einem Film, den sie selbst gedreht haben. Dieser soll demnächst auf der Homepage der Grafenwöhrer Pfarrei erscheinen.
Auf Segen nicht verzichten
In Kirchenthumbach ist Pfarrer Augustin Lobo die Sternsingeraktion ebenfalls zu gefährlich. "Am 6. Januar werden wir einen virtuellen Segen für die Haustüren machen. Wir werden zu einem Haus gehen, es segnen und den Film für alle hochladen", kündigt der Pfarrer stattdessen an. Die Aufkleber, die trotzdem jeder Haushalt bekommen soll, liegen, vom Pfarrer gesegnet, in der Pfarrkirche aus. Von dort können auch "Dreikönigs-Beutel", also Weihrauch, Kreide und Kohle, mitgenommen werden.
Mit Kostüm zum Gottesdienst
Solche Päckchen hat auch die Weidener Pfarrei St. Konrad vorbereitet. "Mehr geht halt nicht", betont Dekan Johannes Lukas. Er hofft, dass trotzdem ein paar Spenden für den guten Zweck zusammenkommen, auch, wenn die Sternsinger in diesem Jahr nicht unterwegs sein werden.
"Bei uns wird es so sein, dass die Sternsinger im Wechsel zwischen Mantel und Neunkirchen auftreten. Immer in der Pfarrkirche", informiert Pfarrer Thomas Kohlhepp. Er will die Kinder zumindest in seine Gottesdienste mit einbinden. Beispielsweise dürfen sie verkleidet als Caspar, Melchior und Balthasar ihren Spruch aufsagen, allerdings nicht singen. Wo die Sternsinger in der Messe noch mitwirken dürfen, weiß Kohlhepp aber noch nicht. Dadurch, dass sich in den vergangenen Wochen alles so schnell verändert hat, plant er seine Gottesdienste nun kurzfristiger. "Heuer ist es halt anders. Aber der Stern leuchtet trotzdem."
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