Wer von Weiden nach Grafenwöhr fährt, hat sich vielleicht schon einmal gewundert: Auf der Bundesstraße 470 zeigen die Straßenschilder bei der Abfahrt nach Parkstein den Weg nach Grafenwöhr an. Anschließend führt die Route bis zur Abzweigung Mantel bei Hütten auf die B 299 und an Gmünd vorbei nach Grafenwöhr. Doch kaum ein Grafenwöhrer nutzt diese Strecke, wenn er von Weiden kommt.
Die meisten Fahrer nutzen die B 470 bis zur Abzweigung Josephstal beim Freizeitsee Dießfurt. Auch Navigationssysteme lotsen die Fahrer über genau diese Strecke. Auf der gesamten B 470 taucht Grafenwöhr aber auf keinem Wegweiser mehr auf, obwohl dieser Weg zwei Kilometer kürzer als der über Hütten ist. Ist das vergessen worden?
"Da steckt schon Sinn dahinter", erklärt Bürgermeister Edgar Knobloch, "der Schwerlastverkehr, der den Truppenübungsplatz ansteuert, soll das Stadtgebiet meiden. Auf dem vorgesehenen Weg kommt er direkt bei der Lagerwache 6, dem Eingang für Lkws, heraus."
Militärtransporter, die aus westlicher Richtung über Eschenbach kommen, würden sogar angewiesen, einen weiten Bogen um Grafenwöhr zu machen und auf der B 470 an Pressath, Dießfurt und Schwarzenbach vorbeizufahren, auf eben jener Strecke über Hütten bis hin zur Lagerwache 6: Distanz 28 statt 10 Kilometer. Der Bürgermeister heißt den Umweg gut: "Die Trucks reisen oft in Konvois. Die Nutzung der Stadtstraßen würde Verkehr, Luft und die Ruhe der Bürger belasten." Dafür sei der Umweg zumutbar.
Fast jeder Fahrer nutzt die Route Richtung Josephstal, wenn er nach Grafenwöhr fahren will. Nur am Wegweiser steht die Stadt nicht einmal ausgeschrieben.
Bild: sne
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