Lange hätten die Gläubigen an ihrem "Alten Kircherl" gehangen, heißt es im Museum der Stadt. 1593 wurde es abgebrochen. Die Steine wurden für den Bau der ebenfalls St. Ursula gewidmeten Friedhofskirche weiterverwendet. 1697 war anstelle der verschwundenen Kirche eine Maria-Hilf-Kapelle errichtet worden.
1804 fiel das Kirchlein der Säkularisation zum Opfer. 20 Jahre später, vor nunmehr 200 Jahren, wurde 1824 eine neue Maria-Hilf-Kapelle in der Nähe der heutigen Wolfgangsiedlung errichtet. Zum Schutz des Altars wurde 1884 auch ein Gitter angebracht. Die Abbildung Maria mit dem Kind stammt vermutlich aus dem Jahr 1515. Die Heiligenfiguren St. Ursula mit dem Pfeil und St. Barbara mit dem Turm sind wahrscheinlich schon im späten 15. Jahrhundert entstanden. Wann sie in das Kirchlein kamen, ist jedoch nicht bekannt.
Beim Neubau und der damit einhergehenden veränderten Straßenführung der Verbindung nach Pressath war die Kapelle im Weg. Außerdem gab es an dieser Stelle häufig Unfälle. Deshalb war 1975 wieder einmal ein Schicksalsjahr, dessen Ende auch des Kapellengebäudes war. Schließlich übernahm der Heimatverein 1976 den Neuaufbau etwa 50 Meter südlich vom alten Standort.
Als Ersatz für den holzgeschnitzten Altar formte Helmut Langhammer aus Pressath eine Kopie in Ton. Sie wurde in Kunststein gegossen und wie die Originale farbig gestaltet. Über dem Eingang der „Alten Kirche“ wurden beide Baujahre „1824/1976“ angebracht. Am Mittwoch, 14. August findet traditionell um 18 Uhr eine heilige Messe in der Wolfgangsiedlung beim Alten Kircherl statt.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.