Unter der Lokalprominenz in Grafenwöhr ging wieder ein Zittern um: Der Grund war der Bunte Abend der Ministranten mit dem bekannten "Stadtgespräch". Die Grafenwöhrer Version des "Derbleckens" greift dabei Geschehnisse aus der Stadt auf und interpretiert diese neu. Dabei kann es schon mal deftig zugehen.
Ein Blick auf die Bühne des Jugendheims: Zwei Wanderinnen, gespielt von Milena Wegmann und Sophie Ließmann, treffen auf zwei Jäger, gespielt von Daniel Wegmann und Tim Halbauer, die gerade auf Wolfsjagd sind. Sie kommen ins Erzählen. Es geht darum, wie der alte Wirt die Zoiglstube "Zum Adler" räumen musste, nur um durch einen neuen ersetzt zu werden. Auch hat die Stadt nun die Pflege des bekannten "Spechtkreuz" übernommen. Daraufhin kombiniert Ließmann: "Ach deswegen haben die jetzt die zwei neuen Pritschenwägen bekommen, damit die da einfacher hinkommen."
Mobilität ist in Grafenwöhr gefragt, darum gabs auch zwei neue Fahrzeuge für die Feuerwehr. Für Milena Wegmann klar: "Verständlich bei den ganzen Einsätzen, die sie allein zum Ziegler fahren müssen. Mit ihren neuen Spritzen könnten sie dem mal eine kalte Dusche verpassen."
Hieb nach Pressath
Die Stadt bekommt gleich zwei neue Supermärkte – auch wenn sich am Fachmarktzentrum der Bau verzögert. Ließmann spekuliert, ob da nicht der örtliche Nahkauf Steine geklaut hat, um die Konkurrenz auszuschalten. Immer gern ein Ziel des Spotts: die Nachbarstadt Pressath. Schließlich fand das Deutsch-Amerikanische Volksfest wieder statt. Milena schätzt, dass "amerikanisch" viele Ausländer anlocke. Darauf Daniel Wegmann verwundert: "Ach geh, die paar Pressather stören uns doch nicht."
Das Großprojekt der vergangenen Jahre war natürlich die Sanierung der Stadthalle für elf Millionen Euro – trotzdem wurde beim Bau gespart, vermuten Jäger und Wanderer: "Ja, kaum paar Monate alt ist schon der erste Eisenträger vom Dach auf den neuen Hallenboden gefallen und hat direkt ein Loch gemacht." Auch an der Front ist schon die erste Scheibe kaputt und in den Duschen fehlten Shampoo-Halter und Wasserschieber.
Minis zeigen Sketche
Auch Bürgermeister Edgar Knobloch durfte sich so einiges anhören. Sei es über die Sanierung der Verwaltungsgebäude, die Arbeitsmoral der Mitarbeiter oder dem Pflanzen von "Einheitsbäumen". Beide Wegmanns, Ließmann und Halbauer zeigten auch viel Selbstironie und nahmen kleine und große Skandale der Kirche auf die Schippe.
Zuvor hatten die Ministranten bereits Sketche über den verrückten Alltag in der Pfarrei aufgeführt. Dabei unterstützten sie der Pfarrgemeinderat, Kaplan Daniel Fenk und Kaplan Raveendra Reddy Ponnapati. Durch den Abend führten charmant Marie Dostler, Leona Wolf und Luisa Wolf. Für die große Tombola suchten sie eine Losfee. Lokalprominente mussten dafür in einer Variante der Reise nach Jerusalem Gegenstände aus dem Publikum besorgen. In jeder Runde schied der langsamste aus. Der schnellste Schatzsucher war dabei Kaplan Raveendra Reddy Ponnapati.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.