Grafenwöhr
04.08.2023 - 11:27 Uhr

Neues Wohnquartier in Grafenwöhr

Das Landkreissiedlungswerk schafft an der Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße in Grafenwöhr 18 neue Wohneinheiten. Die Mietpreise sind gebunden, was schmale Geldbeutel entlasten soll. Besonders ist die Holzbauweise.

Wohnraum ist rar in Grafenwöhr. Die hohe Nachfrage lässt die Mietpreise steigen, gerade einkommensschwache Haushalte haben Probleme eine bezahlbare Wohnung zu finden. Dem wollte das Landkreissiedlungswerk nun entgegensteuern und errichtete ein barrierefreies Wohnquartier zwischen Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße und der Eichendorffstraße. Spatenstich war im August 2021. Nun, zwei Jahre später, wurde der Bau eingeweiht.

Auf 2850 Quadratmetern Grundstücksgröße entstanden 1394 Quadratmeter Wohnfläche auf drei Stockwerken. Die 18 Wohnungen sind zwischen 50 und 100 Quadratmeter groß. Drei Einzelbaukörper sind zu einem Gesamtkomplex verbunden, der Zugang zu den einzelnen Wohnungen erfolgt durch Laubengänge, die zum entstandenen Innenhof nach Norden und Osten hin ausgerichtet sind.

Komplett aus Holz errichtete

Das Gebäude wurde als kompletter Holzbau errichtet. Die Außenwände wurden als vorgefertigte Holztafelbauelemente fertig auf der Baustelle zusammengesetzt. Die Decken werden in Brettschichtholz ausgeführt. Eine besondere Herausforderung für das Architektenehepaar Axel und Katrin Weidner: „Das Gebäude ist aus Holz konstruiert und wir wollten, dass dies von innen und außen gesehen wird.“ Darum sind die Decken zum Beispiel nicht verkleidet, trotzdem sollen die Wohnungen wohnlich wirken.

Jede Wohnung hat einen Balkon oder Terrasse. Der südliche Teil ist unterkellert und bietet Platz für Abstell-, Waschmaschinen und Technikräume. Der Keller ist barrierefrei über einen Aufzug erreichbar. Der Komplex wird über ein Nahwärmenetz eine Hackschnitzelheizung beheizt. Das Objekt erfüllt den KfW-Standard der Energieeffizienzstufe 55.

Der Innenhof solle eine Begegnungsstätte für Jung und Alt sein. Verschiedene Sitzelemente, Hochbeete, Spiel und Bewegungsflächen sorgen für vielfältige Nutzungsmöglichkeiten.

Der Bau kostete 4,3 Millionen Euro. Dazu kommen noch einmal 316.000 Euro für das Grundstück. Finanziert wird das Projekt durch das Bayerische Wohnungsbauprogramm sowie die KfW (420.000 Euro). Dazu kommt ein Darlehen über 3,3 Millionen Euro. Die Eigenmittel des Landkreissiedlungswerks betragen so 21 Prozent des Gesamtvolumens.

Durch die Förderungen liegt die Kaltmiete für die drei rollstuhlgerechten Wohnungen bei 5,40 Euro pro Quadratmeter und 5,90 Euro pro Quadratmeter für die 15 barrierefreien Wohneinheiten.

Für Vorstandsvorsitzenden Rupert Troppmann vom Landkreissiedlungswerk ein Tag der Freude: „In den Medien lesen wir nur noch über von fehlendem, bezahlbaren Wohnraum, ungesicherten Finanzierungen und steigenden Zinsen.“ Bürokratie und schwierige Auflagen erschwerten den Bau zusätzlich: „Es werden immer mehr Hürden auferlegt. Man kann die Lust am Bauen verlieren.“ Troppmann dankte allen Beteiligten trotz aller Widrigkeiten, den Bau zu verwirklichen. Die Holzbauweise sei einmalig in der nördlichen Oberpfalz.

Von den 18 Wohnungen seien 16 vermietet. Bürgermeister Edgar Knobloch freute sich über den attraktiven Holzbau der gemeinsam mit der sanierten Eichendorffstraße die Gegend aufwerten soll.

 
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