Der 22. Juli war ein warmer Sommertag, und viele Menschen tummelten sich im Grafenwöhrer Waldbad im Wasser und um das Becken herum. An diesem Tag war Daniel Jobst als Rettungsschwimmer im Einsatz. Der 28-Jährige war gerade auf der Wiese hinter dem Sprungturm unterwegs, als ein gewichtiger Badegast den Ein-Meter-Sprungturm betrat. Der Afrikaner war in Grafenwöhr zu Besuch und eigentlich Nichtschwimmer, dennoch sprang er von dem Sprungbrett in das 3,50 Meter tiefe Becken. Es kam wie es kommen musste: Der Mann konnte sich nicht über Wasser halten. Nach kurzer Zeit trieb er bewegungslos im Becken.
Badegäste alarmierten Jobst sofort. Dieser sprang ins Wasser und zog den hilflosen Mann an Land. Aufgrund dessen hohen Gewichts hatte der Rettungsschwimmer dabei ganz schön zu kämpfen. An Land konnte er mit Erster Hilfe und Druck auf den Oberkörper das Wasser aus den Lungen pressen, so dass der Mann wieder zu Bewusstsein kam. In brüchigem Englisch war er wieder ansprechbar. Rettungskräfte brachten ihn dann ins Krankenhaus.
Bürgermeister Edgar Knobloch zeichnete Jobst nun für diese Leistung aus. "Daniel ist erst seit diesem Jahr ehrenamtlich als Rettungsschwimmer bei uns. Dennoch gleich so eine Heldentat zu vollbringen, ist etwas ganz Besonderes." Jobst und Waldbadbetriebsleiter Stephan Potröck hatten sich im Krankenhaus nach dem Mann erkundigt. Er sei kurze Zeit später wieder entlassen worden, hieß es. Doch leider habe er sich nie im Waldbad gemeldet. "Schade", finden die Mitarbeiter.
Dass Nichtschwimmer vom Sprungturm ins tiefe Becken springen, komme ab und zu schon vor, berichtet Potröck auf Nachfrage von Oberpfalz-Medien. "Viele unterschätzen halt die Tiefe", sagt der Betriebsleiter des Waldbades. Meist seien es amerikanische Soldaten, die zeigen wollen, was sie können. Doch auch Deutsche würde gelegentlich der Übermut packen.
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