Grafenwöhr
08.05.2022 - 16:59 Uhr

Pater Johannes Schreml verstorben

Sein besonderer Lebensweg und sein Wirken ganz nach dem Vorbild von Franz von Sales begannen in Grafenwöhr. Nun ist Pater Johannes Schreml, auch der "Schreml-Hans" genannt, nach schwerer Krankheit verstorben.

Pater Johannes Schreml ist am 3. Mai 2022 in München verstorben. Bild: exb
Pater Johannes Schreml ist am 3. Mai 2022 in München verstorben.

Obwohl Pater Johannes Schreml schon vor Jahrzehnten seine Heimatstadt Grafenwöhr verlassen hatte, erfuhren auch viele Bürger der Stadt von seinem Tod mit Bestürzung. Da war vom "Schreml-Hans" die Rede, wie der Pater hier bekannt war.

Hans Schremls Lebensweg war ein besonderer. Sein Wirken richtete er nach dem Vorbild des Ordensgründers Franz von Sales Don Boscos aus, widmete sich Jugendlichen sowie Menschen am Rand der Gesellschaft. Am 15. Juni 1940 wurde er als drittes Kind von Uhrmachermeister Johann und Franziska Schreml in Grafenwöhr geboren und wuchs zusammen mit fünf Geschwistern auf. Nach dem Besuch der Volksschule begann er zunächst eine Uhrmacherlehre. Doch in ihm reifte immer stärker der Wunsch, Priester zu werden. Ab September 1957 kam er durch den Gymnasiumbesuch in Buxheim bei Memmingen in Kontakt mit den Salesianern Don Boscos. 1959 trat er in das Noviziat der Salesianer in Ensdorf bei Amberg ein, das er 1960 mit der ersten Profess abschloss. Die Ewige Profess erfolgte sechs Jahre später. Dem zweijährigen pädagogischen Praktikum im Marianum Buxheim schloss sich das Theologiestudium in Benediktbeuern an. Dort wurde er auch zum staatlich anerkannten Erzieher ausgebildet.

Am 12. Juli 1970 wurde er in Penzberg zum Priester geweiht. Ein Ereignis der besonderen Art stellte die Heimatprimiz dar. Diese feierte Hans Schreml nämlich zusammen mit seinem Grafenwöhrer Schul- und späteren Studienfreund Franz Kick, dieser ebenfalls Salesianer Don Boscos, in der hiesigen Friedenskirche. Es blieb die bisher einzige Doppelprimiz.

Es folgte ein abwechslungsreiches Ordensleben, bei dem es gar nicht möglich ist alle Stationen zu nennen. So war Hans Schreml als Bildungsreferent beim Aufbau der Jugendbildungsstätte Benediktbeuern dabei und wirkte von 1984 bis 1988 als Bildungsreferent im neu gegründeten „Haus der Begegnung“ in Ensdorf. Von 1991 bis 1998 stand Schreml dem neu gegründeten Don-Bosco-Haus in Chemnitz vor und wirkte in der dortigen Pfarrei St. Antonius vier Jahre lang als Pfarrer. Um neue Kräfte zu sammeln gönnte er sich ein Sabbatjahr im Josefsheim Amberg.

Von 2010 bis 2013 arbeitete er bis zu seiner schweren Erkrankung als Pfarrer in Kassel. Nach seiner Erholung kehrte Hans Schreml nach Ensdorf zurück, wo er drei Jahre lang die Klinikseelsorge in Amberg unterstützte. Seit Dezember 2016 gehörte er der Ordensniederlassung in München an. Nun verlor er den Kampf gegen den Krebs und verstarb er am 3. Mai im Isarklinikum München. Requiem und Beerdigung finden morgen, Dienstag, 15 Uhr in der Friedenskirche statt.

 
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