Grafenwöhr
05.06.2019 - 10:07 Uhr

Reise in die Kindheit

Eine Reise in ihre Kindheit unternahmen die Raith-Schwestern mit dem Programm „Wissts wou mei Hoamat is“ auf der Naturbühne am Schönberg. Eine Reise, mit der sie den Nerv des Publikums trafen.

Humorvoll, heimelig und auch ein bisschen gruselig: Die Raith-Schwestern begeistern mit ihrem Programm „Wissts wou mei Hoamat is“ auf der Naturbühne am Schönberg ihr Publikum. Bild: exb
Humorvoll, heimelig und auch ein bisschen gruselig: Die Raith-Schwestern begeistern mit ihrem Programm „Wissts wou mei Hoamat is“ auf der Naturbühne am Schönberg ihr Publikum.

Die Sängerinnen Tanja und Susi Raith, die von klein auf musizieren, brachten ihren Zuhörern mit den Liedern aus ihrer Kindheit die frühere entbehrungsreiche Welt der einfachen Leute im Bayerwald näher. Statt Fernseher und Computer wurden Instrumente hervorgeholt und gemeinsam Volkslieder gesungen. Die Großeltern erzählten alte Sagen aus der Oberpfalz, mal humorig, mal gruselig. Gefühlte „eine Million Heimatabende“ ließen die Schwestern die alten Volkslieder bekannter Sänger erleben.

Liebevoll inszeniert mit stimmungsvollem Gesang, alten Oberpfälzer Sagen – vorgetragen von Andi Blaimer und begleitet von Naturfotografien von Tanja Raith auf Leinwand – glich das Konzert einem multimedialen modernen Heimatabend.

In authentischer Oberpfälzer Mundart trugen die Raith-Schwestern in den Liedern das harte und genügsame Leben der Waidler vor, aber auch die Liebe zum Bayerwald fand in den alten Volksliedern Ausdruck. Die kraftvollen Stimmen wurden von Blaimer mit Gitarre und Robert Bischoff an Tuba und Kontrabass begleitet. Tanja und Susi griffen zu Gitarre, Ziach (Steirische) und Hackbrett. Zwischendurch gab es humorvolle Moderationen von Tanja Raith und alte Sagen von Blaimer in zahlreichen Stimmvariationen – vom Geist bis hin zum alten Weiberl – zu hören. Untermalt mit passenden Geräuschen wie Wirtshauslärm, Wassersickern oder Türknarzen sowie mit kuriosen Instrumenten wie Klangschale, Flöte und Schellenstab kam die passende Stimmung zu den schaurigen Inhalten über Hexen, die Wilde Jagd oder verstorbene Eheleute auf. Diese wechselten sich mit humorvollen Geschichten ab. Da war beispielsweise der Fuchs, der einen Storch nachmachen wollte und vom Kirchturm sprang. Mit dem Fliegen war der Fuchs zufrieden, die Landung müsse er aber nochmal üben.

Zur heimeligen Stimmung trugen auch die Naturfotografien aus dem Bayerwald bei. Wälder, bizarre Steinformationen, Felder, Blume und Bäumen in allen Jahreszeiten waren auf der großen Leinwand zu sehen.

Die Zuhörer erlebten einen ruhigen und gefühlvollen Abend, der vielen Besuchern ans Herz ging und sie an ihre Kindheit erinnerte. Die Kegelabteilung des SV TuS/DJK bot Getränke und Snacks an.

Raith-Schwestern begeistern am Schönberg. Bild: exb
Raith-Schwestern begeistern am Schönberg.
 
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