Neuer Rekord für die sanierte Stadthalle: Den Kabarettisten Martin Frank aus Hutthurm wollten 940 Gäste sehen. Damit war dies die bestbesuchte Veranstaltung seit der Eröffnung nach der Generalsanierung im März 2023. Die Stadt hatte für die Stadthalle einst rund 1000 Stühle angeschafft. Erstmals wurden diese fast in voller Zahl benötigt. Dazu war die Galerie voll belegt.
Die Bühne war zentral an der langen Seite der Halle aufgestellt. Ein Wehrmutstropfen: An den Rändern der Zuschauerränge gestaltete sich die Akustik schwierig, hallte der Schall von den Wänden wider. Frank organisierte die Technik selbst, die Stadt war nicht verantwortlich.
Brandneues Programm
Martin Frank ist trotz seiner 31 Jahre schon ein Profi im Geschäft. Er begann bereits mit 16 Jahren erste Stücke zu schreiben und zu präsentieren. Mit 19 Jahren stand er erstmals mit einem abendfüllendem Programm auf der Bühne. Schon ein Blick auf seine Homepage verrät seine Popularität, steht doch über jedem Auftritt der kommenden Wochen ein "Ausverkauft" in Großbuchstaben. In Grafenwöhr führte er sein aktuelles Programm "Wahrscheinlich liegts an mir auf". Dieses hatte erst am 14. September 2023 Premiere, ist also brandneu.
Frank berichtet humorvoll von Beobachtungen aus dem Alltag des eigenen Familienlebens. Er erzählt von Generationenkonflikten und den Herausforderungen der heutigen Gesellschaft. Selbst bei "Kleinigkeiten" wie der Ernährung lässt sich so manches Fettnäpfchen nicht mehr vermeiden. Franks Vater hat eine eigene Landwirtschaft, wo sich Konflikte mit der modernen Technik, Klimaschutz und der feministischen Cousine Julia nicht vermeiden lassen. In Zeiten von "Political Correctness" und "Cancel Culture" trifft der Kabarettist den Geschmack der Gäste und erntet Gelächter und Applaus.
Flapsig und spontan
Franks große Stärke ist aber die Einbindung des Spielorts, des Publikums und seine Spontanität. Vor Grafenwöhr hätte er Respekt, ist es doch für seine amerikanischen Einwohner bekannt und er kein Englisch könne. Die Frage nach der weitesten Anreise beantworteten Gäste aus Fürstenfeldbruck - "Ihr hättet nicht extra kommen brauchen, Ich wäre doch nächstes Jahr eh bei Euch gewesen." Eine Dame mit Hörgerät fragte er regelmäßig, ob sie alles verstanden habe.
Stimmgewaltig beeindruckt Frank mit italienischen Opernarien, die er anschließend auf bayerisch mit eigenem Text weitersingt.
Zum Höhepunkt musste dann auch Bürgermeister Edgar Knobloch dran glauben - Für ein Musikstück auf Spanisch musste er als "Eduardo" den Kabarettisten Frank mit zwei Löffeln als Kastagnetten auf der Bühne begleiten.
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