Grafenwöhr
19.11.2021 - 15:36 Uhr

Schon vor dem bayernweiten Aus: Grafenwöhr und Pressath sagen Weihnachtsmärkte ab

Kein Weihnachtskonzert, kein Adventsmarkt: Grafenwöhr und Pressath entschließen sich zur Absage. Vielleicht gibt es eine Ersatzidee für das Frühjahr.

Ein Bild aus normalen Zeiten. Der Oberpfälzer Adventsmarkt in Grafenwöhr wurde schon vor dem Aus für alle Märkte im Freistaat wegen Corona abgesagt. Bild: mor
Ein Bild aus normalen Zeiten. Der Oberpfälzer Adventsmarkt in Grafenwöhr wurde schon vor dem Aus für alle Märkte im Freistaat wegen Corona abgesagt.

Am Freitag verkündete Ministerpräsident Markus Söder eine Generalabsage für alle Weihnachtsmärkte in Bayern. Bereits zuvor hatte sich die Stadt mit ihrem eigenen am 4. Dezember geplanten Oberpfälzer Adventsmarkt im Stadtrat beschäftigt. Es ist keine Überraschung, dass sich Grafenwöhr schon vor der Kunde aus München zur Absage entschieden hat. Bürgermeister Edgar Knobloch (CSU) informierte darüber in der Stadtratssitzung.

"Wir wollten ihn wirklich abhalten. Aber die Zahlen explodieren täglich. Darum rücken wir nun von unserer Meinung ab", erklärte Knobloch. Es sei kein gutes Zeichen, in der momentanen Lage einen Adventsmarkt abzuhalten, argumentierte er. Kürzlich habe er eine Sendung im TV über die Intensivpfleger gesehen, die durch die Belastung "fix und fertig" seien.

Auch herrsche große Unsicherheit über die Auflagen, die noch hätten kommen können: Wie sollen Menschenansammlungen vermieden werden? Masken wären zu tragen. Es sei besser, ihn jetzt abzusagen, als noch abzuwarten. "Schließlich müssen die Fieranten auch informiert werden", sagte der Bürgermeister.

Vorangegangen war ein Gespräch zwischen Knoblochs Krankheits-Vertretung zweiter Bürgermeisterin Anita Stauber (CSU) und der zuständigen Sachbearbeiterin Jasmin Kastenmeier aus der Verwaltung. Stauber berichtete von vielen Nachfragen. Bürger wie Anbieter wollten Klarheit: "Schweren Herzens glauben wir, dass es besser ist, die Veranstaltung abzusagen, auch gegenüber Ärzten und Pflegekräften." Corona entwickle sich ungebremst weiter. Es gehe nur um einen Nachmittag, an dem der Markt gewesen wäre.

"Infektionszahlen und Krankenhausbelegungen gehen hoch. Da sind fröhliche Menschenansammlungen unangemessen, wenn Menschen ums Überleben kämpfen", schloss sich CSU-Fraktionssprecher Gerald Morgenstern der Meinung der Stadt an. Knobloch wertete dies als Zustimmung und erklärte die Absage des Adventsmarktes.

Conny Spitaler (SPD) hatte einen Alternativvorschlag. Sie wollte ein Frühlingsfest, um den Fieranten dann eine Möglichkeit zum Verkauf zu bieten. Knobloch begrüßte die Idee. Morgenstern hofft, dass das dann hoffentlich ein "Corona-End"-Fest sein könne.

Parallel zum Weihnachtsmarkt erklärte Knobloch auch die Absage des beliebten Weihnachtskonzerts der Usareur-Band. Wegen der Sanierung der Stadthalle hätte es in Max-Reger-Halle in Weiden stattfinden sollen. Jedoch wäre das Infektionsrisiko im Innenraum noch höher gewesen. Die Stadt wäre als Veranstalter aufgetreten und sagt nun auch dieses Event ab, um Stadt Weiden und den Wirt frühzeitig zu informieren.

Grafenwöhr21.11.2021
Info:

Absage auch in Pressath

  • In der Pressather Stadtratssitzung vom 11. November fragte Andreas Reindl nach dem Abhalten des Winterdorfes in der Prof.-Dietl-Anlage
  • Veranstalter wäre die Stadt gewesen. Eine Entscheidung gab es in der Sitzung nicht, aber Diskussion und Probeabstimmung zeigten eine klare Tendenz für eine Absage
  • Mittlerweile hat die Stadt den Adventsmarkt abgesagt
 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.