Grafenwöhr
30.09.2019 - 10:44 Uhr

In Seenlandschaft "eintauchen"

Interessant und lehrreich war der gemeinsame Jahresausflug der Teilnehmer des Mehrgenerationenhauses und der evangelischen Kirchengemeinde. Diesmal ging es durch die Oberpfälzer Seenlandschaft.

Nicht nur Seen und Landschaften besichtigt die Ausflugsgruppe, sondern auch die Erlebnis-Holzkugel am Steinberger See. Bild: az
Nicht nur Seen und Landschaften besichtigt die Ausflugsgruppe, sondern auch die Erlebnis-Holzkugel am Steinberger See.

Elisabeth Gottsche vom Mehrgenerationenhauses und der Seniorenbeauftragte der Stadt, Karlheinz Wächter, hatten sich für dieses Ziel entschieden, wo schicksalhafte Geschichte, reiche Natur und Kultur sowie eine aktuell blühende Wirtschaft aufeinander treffen. Unter Leitung von Rita Lengenfelder erfuhren die Ausflügler viel über das weitläufige Seenland, zu dem Städte wie Schwandorf, Wackersdorf, Steinberg, Bodenwöhr, Nittenau und Neunburg gehören. „Von der Kohlegrube zum Freizeitparadies“ war die rund zweieinhalbstündige Rundfahrt überschrieben. Eindrucksvoll schilderte die zertifizierte Führerin die Anfänge und Blütezeit des Kohletagebaues, die damit verbundene Umsiedlung von Wackersdorf, die Entstehung einer grandiosen Seenlandschaft und dessen Niedergang. Der Steinberger See, auch als „Ostbayerisches Meer“ bezeichnet, weist eine Wasserfläche von 200 Hektar und fünfzig Metern Tiefe auf. Geschaffen wurde dort ein riesiges Freizeitareal mit verschiedenen Sportmöglichkeiten. Der gegenüberliegende Knappsee indes steht voll unter Naturschutz und bietet Erholungssuchenden Ruhe. Vorbei an einer der größten Outdoor-Kartbahnen Deutschlands ging es durch den Innovationspark, dem ehemaligen WAA-Gelände im Taxöldener Forst. 138.000 Hektar Wald, wie Lengenfelder erklärte, seien für das einstige Vorhaben, atomare Kernbrennelemente wieder aufzuarbeiten, gerodet worden. Sie erinnerte an die Ängste, befürchteten Risiken und dem enormen Widerstand aus der Bevölkerung und zitierte den ehemaligen Ministerpräsident Franz-Josef Strauß, der die Menschen lapidar so zu beschwichtigen versuchte: Ein Atomkraftwerk sei nicht gefährlicher als eine Fahrradspeicherfabrik. Heute würden auf dem Gelände bei Wackersdorf bedeutende Unternehmen, mit BMW an der Spitze, über 6000 Menschen Arbeit bieten. Der Widerstand hätte sich auch insofern „wirklich gelohnt“.

An der weltweit größten begehbaren Erlebnis-Holzkugel informierte die Gästeführern über die Entstehungsgeschichte. Mit einem Gesamtgewicht von 500 Tonnen würde diese dem Gewicht von 85 ausgewachsenen Elefanten entsprechen. Schließlich stand noch eine Rast im idyllisch gelegenen Erlebnispark „Wasser-Fisch-Natur“ an. Einkehr gehalten wurde im Restaurant „Seaside“.

 
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