Albert Dischinger, Baudirektor der Regierung der Oberpfalz, war beim Spatenstich voll des Lobes: "Die Pläne versprechen kompakten Wohnungsbau vom Feinsten." Zahlreiche Vertreter aus Politik und Wirtschaft gaben dem Projekt des Landkreissiedlungswerks mit ihrer Anwesenheit quasi ihren Segen. Die Vorstände Rupert Troppmann, Andreas Meier und Edgar Knobloch betonten die Bedeutung des nachhaltigen Wohnungsbaus.
Die Genossenschaft wird an Eichendorff- und Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße auf 2850 Quadratmetern einen dreistöckigen Komplex mit 18 Wohnungen in 3 hufeisenförmig verbundenen Einzelkörpern errichten. Die Gesamtwohnfläche wird sich auf 1394 Quadratmeter belaufen.
Die Wohnungsgröße beträgt zwischen 50 und 100 Quadratmeter, verteilt auf zwei bis vier Zimmer. Die Erschließung der einzelnen Wohnungen erfolgt über Laubengänge, die zum neu entstehenden Innenhof nach Norden und Osten hin ausgerichtet sind. Jede Wohnung erhält einen Balkon oder eine Terrasse, energiesparende Fenster mit Dreifach-Verglasung, gedämmte Außenwände sowie eine Wohnraumlüftung.
Der Komplex ist als kompletter Holzbau geplant. Die Außenwände werden als vorgefertigte Holztafelelemente fertig auf der Baustelle zusammengesetzt. Die Decken werden in Brettschichtholz ausgeführt. Dabei wird die Holzstruktur in den Wohnungen sichtbar bleiben. Das Gebäude wird im südlichen Teil unterkellert. Der Keller wird als Stahlbetonkonstruktion ausgeführt und nimmt Abstell-, Waschmaschinen- und Technikräume auf.
Miete nach Einkommen gestaffelt
Alle Bereiche werden barrierefrei sein; ein Aufzug wird die Stockwerke verbinden. 3 der 18 Wohnungen sollen rollstuhlgerecht werden, das heißt, es entsteht eine größere Bewegungsfläche. Die Heizungsenergieversorgung erfolgt über ein Nahwärmenetz aus einer Wärmezentrale in der unmittelbaren Nachbarschaft, die überwiegend mit erneuerbarer Energie versorgt wird. Das Objekt wird den KfW-Standard 55 erfüllen.
Der Innenhof soll mit verschiedenen Elementen und einem Spielplatz den Bewohnern dienen. Solitärbaumbepflanzungen werden für natürliche Schattenplätze sorgen und begrünen den halböffentlichen Freibereich. Für die Stellplätze kommt Rasengitterpflaster zum Einsatz. Somit kann das Oberflächenwasser auf allen Flächen versickern und belastet nicht die öffentliche Kanalisation.
Die Wohnungen werden älteren Menschen, jungen Familien mit Kindern und Menschen mit Behinderung angeboten. Die Mietpreise sind gestaffelt je nach Einkommen. Mietsuchende müssen eine Wohnberechtigung durch das Landratsamt vorlegen. Die Kaltmiete beträgt 5,40 Euro pro Quadratmeter (rollstuhlgerecht) bis 5,90 Euro pro Quadratmeter (barrierefrei) Wohnfläche je nach Einkommensstufe.
Förderung und zinsgünstiges Darlehen
Bau- und Förderantrag wurden im Herbst 2020 eingereicht, die Fertigstellung der Maßnahme ist für 31. Oktober 2022 geplant. Die Planungen übernahm das Architekturbüro Weidner aus Weiden, die Arbeiten an Rohbau und Holzkonstruktion werden von Firmen aus Eschenbach und Waldthurn erbracht.
Die Gesamtkosten des Projekts betragen 4,385 Millionen Euro, hinzu kommt der Kaufpreis für das Grundstück in Höhe von 316 0000 Euro. Das Projekt wird durch eine Förderung von 420 000 Euro über das bayerische Wohnungsbauprogramm und ein zinsgünstiges Darlehen über 1,65 Millionen Euro durch die Regierung der Oberpfalz unterstützt.
Landkreissiedlungswerk Neustadt/WN
- Gegründet 1951, um vor allem Heimatvertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg eine Wohnung zu bieten
- Wohnungsbaugenossenschaft mit insgesamt circa 650 Wohnungen, verwaltet in Eigenregie
- Vorstand: Rupert Troppmann (Vorsitzender), Landrat Andreas Meier, Grafenwöhrs Bürgermeister Edgar Knobloch
- Projekt in Grafenwöhr mittlerweile die vierte Baumaßnahme (nach Christian-Kreuzer-Str. und Ernst-Kraus-Str. in Altenstadt sowie Windischeschenbach), die über das Bayerische Wohnungsbauprogramm abgewickelt wird. Es handelt sich insgesamt um 57 barrierefreie Wohnungen. (sne)
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